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Projekt Ielectrix entwickelt mobile Speicher für lokale Herausforderungen im Verteilnetz

14 Projektpartner aus 9 EU-Staaten und Tata Power

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Im Projekt Ielectrix wollen 14 Projektpartner aus 9 EU-Staaten und das indische EVU Tata Power mobile Speicher als schnelle und kostengünstige Lösungen für lokale Herausforderungen im Verteilnetz entwickeln. Das geht aus einer Mitteilung des Energiekonzerns E.ON hervor, der Teil des von der EU mit 7,9 Mio. € geförderten Projektes ist.

Ielectrix steht dabei für Indian and European Local Energy CommuniTies for Renewable Integration and the Energy Transition.

Um die Netze fit für die Energiewende zu machen, investiert E.ON nach eigenen Angaben bereits heute europaweit rund 1,6 Mrd. € pro Jahr, mit steigender Tendenz. Allerdings sei der Netzausbau nicht nur teuer sondern zeitintensiv. In Netzen mit einem hohen Anteil an Erneuerbaren könne die Planung des notwendigen Netzausbaus bis zur Umsetzung Jahre dauern.

Mobile, zielgerichtete und flexibel einsetzbare Speicher

Daher entwickelt E.ON im Rahmen des Projektes gemeinsam mit dem Konsortialführer Enedis und weiteren Partnern mobile, zielgerichtete und flexibel einsetzbare Speicher. Durch den Einsatz von Speichern kann überschüssiger grüner Strom gespeichert und bei Bedarf wieder zur Verfügung gestellt werden, heißt es. Die mobilen Speicher seien somit in der Lage, kurzfristig Netzengpässe im Verteilnetz zu vermeiden und die Abschaltung von dezentralen Erzeugungsanlagen zu reduzieren.

Die Zeit bis zum notwendigen Verteilnetzausbau könne somit durch den Einsatz mobiler Speicher überbrückt und die Flexibilität im Netz erhöht werden. Nach einem erfolgreichen Netzausbau werde der Speicher an den nächsten Standort versetzt. Mobile Speicher sollen europaweit vor allem dort temporär eingesetzt werden, wo die eingespeiste Menge an Grünstrom in kurzer Zeit deutlich steigt – häufig in ländlichen Regionen.

Ausbau Erneuerbarer und Netzausbau müssen zusammenpassen

Thomas König, der im E.ON-Vorstand für das Netzgeschäft verantwortlich ist, erklärte, dass das Projekt die Energiewende weit über Deutschland hinaus – nämlich in ganz Europa – voranbringen und dazu beitragen soll, dass sie bezahlbar ist. Das gelinge, wenn der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Ausbau der Netze zueinander passen. „Durch den Einsatz mobiler Speicher können wir Engpässe vermeiden und die Zeit bis zum notwendigen Netzausbau überbrücken. Das ermöglicht es uns, die Abregelung von Erzeugungsanlagen grüner Energie zu vermeiden und damit die Kosten für unsere Kunden zu senken“, so König.

Neben der Entwicklung der technischen Lösungen steht auch ein Konzept auf der Agenda, das den Kunden ermöglichen soll, sowohl selbst einen Beitrag zur Energiewende zu leisten, als auch davon zu profitieren. Wer beispielsweise innerhalb einer Citizen Energy Community selbst Strom produziert und diesen mit den Nachbarn teilt, soll auch einen Vorteil davon haben.

Bislang fehlt laut E.ON ein europäisches Geschäftsmodell für solche regionalen Energiesysteme. Am Projekt beteiligen sich auch E.ON Ungarn und E.DIS Netz. Ielectrix ist Teil des größten Forschungs- und Innovationsprogramms der EU, Horizon 2020, heißt es. Das Projekt ist am 1. Mai 2019 gestartet und hat eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren.

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