Die Prokon eG hat im vergangenen Jahr ein Vorsteuerergebnis von 14,2 Mio. € und einen Jahresüberschuss von 12,1 Mio. € erzielt. Zum ersten Mal seit ihrer Gründung 2015 schütte die größte deutsche Energiegenossenschaft eine Dividende an ihre rund 39.000 Mitglieder aus, berichtet Prokon. Einen entsprechenden Beschluss trafen die Teilnehmer der Generalversammlung in Siegen.
2019 will die Genossenschaft mindestens 1.000 neue Mitglieder gewinnen. Im laufenden Geschäftsjahr sollen zudem zwei weitere Windparks mit einer Gesamtkapazität von über 27 MW fertig gestellt und in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus strebt die Genossenschaft im laufenden Jahr Genehmigungen für neue Windparkprojekte mit über 30 MW Kapazität an. Bislang hat das Unternehmen, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1995 reichen, 365 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 670 MW in Betrieb genommen. Für 2019 strebt der genossenschaftliche Windkraftspezialist ein Ergebnis in einstelliger Millionenhöhe vor Steuern an.
Sondereffekt durch Immobiliensteuerreform in Polen
Im Ergebnis 2018 enthalten ist ein positiver Sondereffekt in Höhe von 7,8 Mio. €, der auf eine Immobiliensteuerreform in Polen zurückzuführen ist. Dort betreibt Prokon 45 Windenergieanlagen mit einer Kapazität von insgesamt 90 MW. „Vor einigen Jahren hatte die polnische Regierung Steueränderungen vorgenommen, die sich in der Vergangenheit negativ auf die Windenergiebranche auswirkten und auch die Prokon eG belasteten“, berichtet Prokon-Vorstand Henning von Stechow. „Dank der seit 2018 wieder verbesserten steuerlichen Bedingungen in Polen konnten wir eine Zuschreibung vornehmen und dadurch unser Ergebnisziel deutlich übertreffen.“
Auch ohne den Sondereffekt erzielten alle drei Kerngeschäftsfelder der Genossenschaft – Service und Betrieb Windenergieanlagen, Projektentwicklung und Bau sowie der Energiehandel – 2018 positive Ergebnisse. Vorstand Heiko Wuttke macht dafür „gutes Kostenmanagement“ sowie eine anhaltend hohe technische Verfügbarkeit der Anlagen von im Durchschnitt 97 Prozent verantwortlich. „Dank dieser Erfolge konnten wir auch in einem eher schwachen Windjahr wie 2018 ein solides positives operatives Ergebnis erzielen.“
Erstes Quartal 2019: Windertrag fünf Prozent über langfristigem Mittel
Die Windernte habe 2018 um etwa 10 Prozent unter dem langfristigen Durchschnitt und um 9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres gelegen. Im ersten Quartal 2019 lag der Windertrag allerdings um 5 Prozent über dem langfristigen Mittelwert.
Um Schwankungen im Kerngeschäft Windenergie auszugleichen, investiert die Prokon eG seit 2018 in ausgewählte weitere erneuerbare Energiequellen. Im vergangenen Jahr wurden in Niedersachsen die beiden ersten Photovoltaikanlagen gebaut und in Betrieb genommen. „Photovoltaik ist neben der Windenergie ein weiteres wichtiges Element für eine nachhaltige Energiezukunft. Deswegen passen sie gut zu Prokon“, meint Wuttke.
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