Die Mark-E Aktiengesellschaft (Mark-E) und die Stadtwerke Aachen AG (Stawag) haben jetzt mit den Arbeiten zur Sicherung des Weiterbetriebs des Pumpspeicherkraftwerks (PSW) in Finnentrop-Rönkhausen begonnen. Das gaben die Unternehmen jetzt bekannt. Insgesamt belaufen sich die nun vorgesehenen Investitionen auf rund 25 Mio. €, die im Rahmen einer Projektfinanzierung bereitgestellt werden. Zielsetzung der Maßnahmen ist der Weiterbetrieb des PSW bis zum Jahr 2045.
Die von beiden strategischen Partnern gegründete Gesellschaft „PSW Rönkhausen GmbH & Co. KG“ hat Mark-E als Generalunternehmer mit den Sanierungs- und Revisionsmaßnahmen beauftragt. Mark-E pachtet das PSW von der gemeinsamen Gesellschaft und wird somit – wie in den letzten 50 Jahren – auch in Zukunft Einsatzweise, Betrieb und Vermarktung des PSW verantworten. Auf eine entsprechende Lösung zum Weiterbetrieb des Pumpspeichers hatten sich die Unternehmen zu Beginn des Jahres geeinigt, nachdem die Zukunft des Kraftwerks zuvor aufgrund der hohen Sanierungskosten zuvor unklar gewesen war.
Die Arbeiten (vgl. Kasten) sollen im Oktober 2018 beendet werden. Im Anschluss erfolgen die Wieder-Inbetriebnahme und der Probebetrieb. Für den Zeitraum der Arbeiten ist das Oberbecken für die Öffentlichkeit gesperrt.
Das PSW Rönkhausen ist eines von zwei Pumpspeicherkraftwerken in Nordrhein-Westfalen. Es wurde im Zeitraum 1965 – 1968 errichtet und befindet sich seit 1969 im kommerziellen Betrieb. Das PSW verfügt über eine installierte Leistung von 140 MW, aufgeteilt auf zwei Pumpturbinen mit einer Leistung von jeweils 70 MW.
►Die Instandsetzung der alten Abdichtung des Oberbeckens (ca. 100.000 m²). Hierzu wird das Oberbecken abgefräst und mit einer neuen Dichtung versehen.
►Die Erweiterung der Speicherkapazität um ca. 70.000 m³ bzw. 45 Megawattstunden (MWh) durch Errichtung einer ca. 1,20 Meter hohen Wellenschutzwand sowie der Erhöhung der Überlaufschwelle am Unterbecken.
►Die Durchführung einer großen Revision an beiden Maschinensätzen (letzte große Revision in 2003). Hierzu wurden bereits die Hauptkomponenten (Pumpturbinen und Kugelschieber) komplett demontiert und zur Werksüberholung nach Süddeutschland transportiert.
Speicherkapazität erhöht sich durch geplante Maßnahmen auf 735 MWh
Die derzeitige Speicherkapazität des Oberbeckens beläuft sich auf rund 690 Megawattstunden (MWh) und kann binnen 5 Stunden befüllt oder geleert werden. Durch die nun vorgesehenen Maßnahmen erhöht sich u. a. die Speicherkapazität auf 735 MWh. Der Strombezug und die Einspeisung des erzeugten Stroms erfolgen über das 110-kV-Netz der ENERVIE Vernetzt GmbH. Die ursprünglich in 2018 auslaufende Betriebsgenehmigung für das PSW wurde seitens der Bezirksregierung Arnsberg bereits bis 2045 verlängert.