Die Halbjahresbilanz des Marktanreizprogramms (MAP) zeigte jüngst einen deutlichen Anstieg der Antragszahlen – um die Hälfte des Vorjahresniveaus. Im Markt kommt der Schwung indes noch nicht in dieser Form, wie der Deutsche Energieholz- und Pelletverband (DEPV) anmerkt. Die deutliche Zunahme der MAP-Förderanträge sei „erst dann ein erfreuliches Signal, wenn sie sich in tatsächlichem Marktwachstum niederschlägt“, heißt es beim DEPV. „Dies ist bislang nicht der Fall.“
Da seit diesem Jahr der Förderantrag schon vor der Auftragsvergabe gestellt werden muss – und nicht wie bislang nach Inbetriebnahme – ist die Statistik nach Bewertung des Branchenverbands momentan kein Maßstab für die tatsächlich eingebauten Heizungssysteme. „Gegenüber dem Vorjahr ist bisher keine Zunahme beim Einbau von Pellet- und Holzfeuerungen festzustellen“, sagt DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele. „Es gibt für die Politik daher keinerlei Anlass, sich bei der Energiewende am Wärmemarkt zurückzulehnen.“
Monatliche Erhebung des BDH zeigt bis Mai Rückgang bei Pelletheizungen
In den monatlich vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) veröffentlichten Zahlen seien neben den Vorab-Anträgen nach dem neuen Online-Verfahren auch Anträge für im Jahr 2017 installierte Anlagen enthalten, da für sie noch bis September eine Übergangsfrist gilt. „Leider unterscheidet das BAFA nicht nach Neu- und Altfällen“, merkt Bentele an. Die monatliche Erhebung des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zu den realen Heizungsverkäufen verzeichne im Pelletbereich bis Mai 2018 gegenüber dem Vorjahr sogar einen zweistelligen Rückgang.
Die im DEPV organisierten Hersteller arbeiteten mit Hochdruck daran, dass aus den Vorab-Anträgen schnell eingebaute Kessel und Öfen werden. „Verunsicherung beim Kunden, wann genau er den Auftrag erteilen darf, um die mehrere Tausend Euro betragende MAP-Förderung zu bekommen, sowie die hohe Auslastung im SHK-Handwerk bremsen die Wärmewende momentan leider stark“, so Bentele weiter. Laut BAFA darf der Heizungs-/Ofenbauer sofort nach Erhalt der Eingangsbestätigung beauftragt werden. Keinesfalls müsse man bis zur Zustellung des Förderbescheides warten.
Halbjahresbilanz: Fast 50.000 Förderanträge im Marktanreizprogramm