Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat in Zusammenarbeit mit der Firma Avasition ein Software-Tool entwickelt, um den Aufbau und die Steuerung von Windparks zu optimieren. Das Tool sei das erste, das sowohl Interaktionen innerhalb einer Anlage als auch ganze Windparks ganzheitlich detailliert betrachten könne und nicht nur Einzelkomponenten in seine Berechnungen einbeziehe, so die RUB.
Die neue Software erlaube es, Szenarien von Einzelanlagen oder Windparks zu simulieren und die Auswirkungen von Entscheidungen zu testen. Dabei können bestimmte Rahmenbedingungen eingegeben und unter diesen Gegebenheiten geprüft werden, wie sich der Bau einer gewissen Anzahl von Windenergieanlagen oder die Wahl eines bestimmten Anlagentyps auf das gesamte Netz auswirken würde.
Das System könne auch Alternativen berechnen, also Systeme auf bestimmte Ziele hin optimieren. „Aufgabe muss es dabei sein, nicht allein die Energieausbeute zu maximieren, so wie das bisher oft der Fall war“, erklärt Katharina Günther vom Projekt koordinierenden Lehrstuhl für Energiesystemtechnik und Leistungsmechatronik. „Es muss außerdem sichergestellt werden, dass eine ausreichende Robustheit gegen Störungen erreicht wird.“ Die Ergebnisse der Simulation seien auch mithilfe eines Prüfstandes im lehrstuhleigenen Labor unter realistischen Bedingungen getestet worden.
Das Tool ist das Ergebnis des Projekts Wind-Opt-Tool, das aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) von 2014 bis 2020 im Rahmen von „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ gefördert wurde.