RWE und TotalEnergies wollen als Partner die Realisierung des Offshore-Windprojekts „OranjeWind“ in den Niederlanden vorantreiben. Dafür werde sich TotalEnergies mit 50 Prozent am Windpark von RWE beteiligen, wie die Unternehmen bekannt gaben. OranjeWind ist den Angaben zufolge das erste Systemintegrationsprojekt auf dem niederländischen Markt. Ziel ist es, die schwankende Energieerzeugung aus Offshore-Wind optimal an die Energienachfrage anzupassen und so zur Netzstabilität beizutragen. Um das zu erreichen, haben sich beide Partner verpflichtet, an verschiedenen Standorten in den Niederlanden Lösungen zur Systemintegration zu errichten.
Darüber hinaus haben RWE und TotalEnergies die Investitionsentscheidung für den Bau des Offshore-Windparks OranjeWind mit einer installierten Leistung von 795 MW getroffen. Die Lieferanten für die Hauptkomponenten wurden bereits ausgewählt. OranjeWind liegt in der Nordsee, rund 53 Kilometer vor IJmuiden in der Provinz Noord-Holland.
RWE werde im Auftrag des Joint Ventures die Entwicklung, den Bau und den späteren Betrieb des Windparks vorantreiben. Der Baubeginn auf See ist für 2026 geplant, die vollständige Inbetriebnahme wird für Anfang 2028 erwartet. Die jährliche Stromproduktion des Windparks wird auf drei Terawattstunden geschätzt.
Das Projekt gebe TotalEnergies die Möglichkeit, die Produktion von grünem Wasserstoff voranzutreiben, der für die Dekarbonisierung der Raffinerien in Nordeuropa benötigt werde, heißt es beim Mineralölkonzern. Insbesondere durch die Verbindung von Offshore-Wind und grünem Wasserstoff dokumentiere man die Vorreiterrolle, die man einnehmen wolle.
OranjeWind: Angebot und Nachfrage sollen aufeinander abgestimmt werden
Um Stromerzeugung und -verbrauch optimal aufeinander abzustimmen, ist die Integration in das niederländische Energiesystem ein wichtiger Bestandteil des OranjeWind-Projekts. Dazu lieferten RWE und TotalEnergies jeweils ihren Anteil an Lösungen zur Systemintegration, darunter Elektrolyseure, intelligente Ladelösungen für Elektrofahrzeuge, E-Boiler zum Heizen und Batteriespeicher.
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OranjeWind zielt auch darauf ab, die kommerzielle Nutzung neuer Offshore-Technologien zu beschleunigen und unterstütze daher eine Vielzahl von Unternehmen und Start-ups bei der Umsetzung innovativer Lösungen. Um den Meeresraum effizienter nutzen zu können, entwickelt RWE derzeit zusammen mit SolarDuck, einem niederländisch-norwegischen Spezialisten für schwimmende Solarparks, ein Demonstrationsprojekt. Darüber hinaus prüfen die Partner den Einsatz von Scanning LiDAR (Light Detection and Ranging System), einer Technologie, die den Wind über große Entfernungen präzise messen kann. Zudem werden mit der Firma Verlume eine Unterwasserbatterie entwickelt und ein mit Ocean Grazer entwickeltes Pumpspeichersystem getestet.
Vestas liefert V236-Turbinen der 15-MW-Klasse für OranjeWind
Für den Offshore-Windpark OranjeWind wurde mit Vestas ein Vertrag über die Lieferung von 53 Windturbinen der 15-MW-Klasse (V236) und mit SiF ein Vertrag über die Lieferung von 53 Monopile-Fundamenten abgeschlossen. Die Kabel für den Park werden von TKF geliefert. Den Transport und die Installation der Fundamente und Windturbinen übernimmt das Unternehmen Jan de Nul mit seinem Spezialschiff „Les Alizés“ und dem Hubschiff „Voltaire“. Der Netzanschluss erfolgt durch den Netzbetreiber Tennet. Auf See wird der Windpark an das Tennet-eigene Offshore-Umspannwerk angeschlossen. Von dort wird der Strom über Exportkabel zum Hochspannungs-Umspannwerk an Land in Wijk aan Zee transportiert.
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