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Schlechte Verfügbarkeit von PV-Modulen in Europa – Preise stagnieren

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Die Verfügbarkeit von Solarmodulen jeglicher Bauart und Zelltechnologie ist im Moment „schlecht“. Das berichtet Martin Schachinger, Geschäftsführer des PV-Handelsplatzes pvXchange. Die Engpässe auf der Angebotsseite führten zu einer allgemeinen Stagnation der bisher „eher abwärts gerichteten“ Preisentwicklung. Für die Produktgruppe „Mainstream“ weist pvXchange im Juli einen Preis von 0,41 €/Wp aus, der gegenüber dem Juni unverändert ist. Im Vergleich zum Jahresbeginn haben die Preise für entsprechende Massenware 6,8 Prozent nachgegeben.

Einerseits fehlten die Mengen europäischer Hersteller, die den aktuell ansteigenden Bedarf, „erst recht nach Ausscheiden von Solarworld als ernstzunehmendem Lieferanten“, gar nicht alleine bedienen könnten. Andererseits werde es immer schwieriger, asiatische Module zu importieren, selbst wenn die Hersteller sich auf der „White List“ der Europäischen Kommission befänden.

„Kaum ein niederländischer Dienstleister bietet noch die Fiskalverzollung für taiwanesische oder malaysische Module“

„Kaum ein niederländischer Dienstleister bietet noch die Fiskalverzollung für taiwanesische oder malaysische Module an, da ihm das Haftungsrisiko zu groß ist und die Situation aktuell zu undurchsichtig“, sagt Schachinger. Wolle man solche Module in Europa einführen, gelinge dies oft nur noch über den kostspieligen Umweg anderer Zolllager außerhalb der großen Häfen und Umschlagplätze.

Generell benötige der europäische Solarmarkt qualitativ hochwertige und preiswerte Module in großen Mengen. Chinesische Hersteller könnten diesen Bedarf befriedigen. „Trotzdem hindert die Europäische Union diese seit fast vier Jahren daran, den dringenden Modulbedarf zu decken“, klagt Schachinger. Die Entwicklung des Marktes, insbesondere der Wertschöpfungskette unterhalb der Hersteller, werde dadurch „massiv ausgebremst“.

„Hochprofessionelle Anbieter vom EU-Markt quasi ausgeschlossen“

„Natürlich müssen gleichzeitig Regeln aufgestellt werden, damit ein fairer Wettbewerb möglich ist und die lokalen Standards nicht leiden“, räumt Schachinger ein. Mit dem Argument des Preisdumpings und unfairen Wettbewerbs seien aber hochprofessionelle Anbieter vom EU-Markt „quasi ausgeschlossen“ und die Tore stattdessen für Produkte aus anderen Teilen Asiens „mit oft ungeklärter Herkunft und Qualität“ geöffnet.

Die chinesischen Konzerne hätten sich den neuen Bedingungen sehr schnell angepasst. Sie hätten sich taiwanesischen, vietnamesischen oder malaysischen Produktionen eingemietet und die Qualitätsanforderungen runtergeschraubt, um dem aufkommenden Preisdruck der neuen Player im Markt standzuhalten. „Mittlerweile ist die Modulqualität im Markt beinahe auf einem niedrigeren Level als noch vor vier Jahren, die Probleme mit Ausfällen von Produkten jüngeren Herstellungsdatums häufen sich.“

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