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Schnapsbrennen könnte zur Energiewende beitragen

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Bei der Herstellung von Alkohol und Bioethanol wird Kohlenstoffdioxid frei. Wissenschaftler der Hochschule Ostwestfalen-Lippe (Hochschule OWL) erforschen nun, wie sich erneuerbare Energien mit Hilfe des anfallenden Kohlendioxids in Methan umwandeln und anschließend im Erdgasnetz speichern lassen. Gefördert wird das neu gestartete Forschungsprojekt „bioCO2nvert“ vom Bundesforschungsministerium (BMBF). Eigenen Angaben zufolge erhält die Hochschule im Rahmen der Förderlinie „FHprofUnt“ rund 730.000 € für die dreijährige Projektlaufzeit.

Die Idee: Strom aus Wind- und Sonnenenergie wird per Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt. Dieser wird mit Hilfe von Kohlenstoffdioxid in Methan überführt, das in der Erdgasleitung gespeichert werden kann. Kohlendioxid entsteht bei der alkoholischen Gärung – etwa bei der Herstellung von Spirituosen oder Bier, aber auch bei der Bioethanolproduktion. Partner im Projekt ist folglich unter anderen die Südzucker AG, die über ihre Tochtergesellschaft CropEnergies große Bioethanolanlagen betreibt. „Die Verwertung des Kohlenstoffdioxids verbessert die Klimabilanz der Produktion – und im besten Fall auch die Bewertung des Produktes Bioethanol“, sagte Timo Broeker, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Getränketechnologie der Hochschule OWL.

Forschung baut auf Vorgängerprojekt auf

Grundlage der aktuellen Forschung ist das Vorgängerprojekt „bioCONNECT“. Die Wissenschaftler der Hochschule OWL haben dabei untersucht, wie das Kohlenstoffdioxid genutzt werden kann, das beim Bierbrauen während der Gärung entsteht. Dafür haben sie eine Anlage entwickelt, die mit Hilfe des Kohlendioxids Methan produziert, das zur Speicherung erneuerbarer Energien dient. Diese Anlage entwickeln die Forscher nun weiter und bauen sie in einem größeren Stil neu auf – Ziel des aktuellen Projektes ist der Nachweis der Wirtschaftlichkeit. Unter anderem soll dafür der Betrieb mit realen Daten aus der Windstromerzeugung am Computer simuliert werden.

Projektvolumen insgesamt bei etwa 800.000 €

Geleitet wird das Projekt „Implementierung eines bedarfsgerechten Power-to-Gas-Konzeptes in CO2-emittierende Fermentationsanlagen“ – kurz „bioCO2nvert“ – an der Hochschule OWL von Professor Jan Schneider vom Institut für Lebensmitteltechnologie.NRW (ILT.NRW) und Professor Klaus Heikrodt vom Fachbereich Maschinentechnik und Mechatronik. Neben der Südzucker AG sind weitere Industrieunternehmen Partner im Projekt: Viessmann, PRG Präzisions-Rührer Gesellschaft Warburg und Klärgastechnik Deutschland aus Lemgo-Lieme unterstützen die Lemgoer Arbeitsgruppe sowohl finanziell als auch in der Ausführung, sodass sich das Projektvolumen in Summe auf etwa 800.000 € beläuft.

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