Der Brennstoffzellen-Hersteller SFC Energy rechnet nach dem Einbruch im vergangenen Jahr mit wieder besseren Geschäften. Für 2021 geht der Vorstand von einem erheblichen Wachstum und einem Konzernumsatz in Höhe von 61 bis 70 Mio. € aus, wie SFC am Montag in Brunnthal mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll zwischen 3,5 und 6 Mio. € liegen. Auch mittelfristig hat sich das Unternehmen viel vorgenommen und hofft auf einen starken Anstieg der weltweiten Nachfrage. Bis 2025 rechnet SFC mit einem organischen und anorganischen Konzernumsatz von rund 350 bis 400 Mio. €. Die Ebitda-Marge soll zudem bei 15 Prozent liegen.
Es sei im abgelaufenen Jahr gelungen, weitere Schritte zur internationalen Ausweitung des Geschäfts mit Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen zu gehen, heißt es bei SFC. Die Kooperation und exklusive Vertriebsvereinbarung für Wasserstoff- und Methanol-Brennstoffzellen mit Toyota Tsusho im japanischen Markt wertet das Unternehmen als Meilenstein. Es sei die „klar formulierte Absicht“ beider Partner, die Kooperation zügig und nachhaltig zu vertiefen und die Kompetenzen weiter zu bündeln. „Aktuell stehen beide Partner in fortgeschrittenen Verhandlungen, ihre Vertriebsaktivitäten auf weitere Ländermärkte in Asien auszuweiten.“
Bei allen positiven Perspektiven war das abgelaufene Jahr alles andere als einfach für das Unternehmen. Die Erlöse sanken den vorläufigen Berechnungen zufolge im Jahresvergleich um neun Prozent auf 53,2 Mio. €. An dem Rückgang konnte auch eine Besserung im vierten Quartal nichts ändern. Das bereinigte Ebitda lag bei 2,9 (Vorjahr: 3,6) Mio. € – dies sei der obere Rand der Erwartungen, heißt es. Konzernchef Peter Podesser sprach insgesamt von einer „soliden Geschäftsentwicklung“, die auch durch die anhaltend hohen Nachfrage im Geschäft mit mobilen Brennstoffzellen erreicht worden sei.
Harter Lockdown trifft den Brennstoffzellenhersteller
In den anderen Segmenten musste SFC teils deutliche Erlös-Einbußen hinnehmen. Während im Öl- und Gas-Geschäft sowie im Bereich Industrie rund ein Fünftel der Umsätze wegbrach, waren es im Verteidigungs-Segment mehr als die Hälfte. Die Geschäftsführung machte hierfür vor allem eine erschwerte Auftragsvergabe durch harte Lockdown-Maßnahmen verantwortlich.
SFC-Energy-Aktien gehören seit einiger Zeit zu den Gewinnern am Aktienmarkt, da viele Investoren auf ein starkes Wachstum im Geschäft mit Brennstoffzellen und Wasserstoff setzen. SFC Energy ist bereits seit 2007 an der Börse notiert und wurde damals für 37 € je Aktie platziert. In den Jahren danach ging es steil bergab – 2016 kostete das Papier weniger als zwei Euro. Seitdem ging es aber wieder deutlich nach oben. Seit Ende 2019 zog der Kurs trotz der Corona-Krise um 175 Prozent auf zuletzt 26,85 € an. SFC kommt damit auf einen Börsenwert von fast 400 Mio. €. (dpa/EUWID)
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