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Siemens Gamesa speichert Windenergie als Wärme

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Drei Jahre lang hat Siemens Gamesa Renewable Energy an einer Testanlage in Hamburg an einem neuen Stromspeicherkonzept geforscht. Dabei wird Windstrom in Wärme umgewandelt und in einem isolierten Container mit Hilfe von Steinen gespeichert, teilte das Unternehmen mit. Nun soll das neue Speicherprinzip in größerem Maßstab getestet werden. Auf dem Gelände des Aluminiumherstellers Trimet SE in Hamburg-Altenwerder wird das „Future Energy System – FES“ entstehen, der erste thermische Energiespeicher für Windstrom, dessen Speichermedium eine Kiesschüttung ist. Den Baubeginn plant Siemens Gamesa im Dezember, im Frühjahr 2019 soll der Speicher dann in Betrieb gehen.

Der Wärmespeicher fasst Steine mit einem Gewicht von 1.000 Tonnen und einem Volumen von 800 Kubikmetern und wird in der Lage sein, 30 MWh Strom bei Temperaturen von 600 ºC zu speichern. Mit Hilfe einer Dampfturbine kann die Wärme wieder in Strom umgewandelt werden. Ein Generator mit einer Leistung von 1,5 MW kann so für bis zu 24 Stunden Strom erzeugen, womit bis zu 1.500 durchschnittliche deutsche Haushalte versorgt oder 50 Elektroautos versorgt werden könnten.

Projekt verfolgt besonders wirtschaftlichen Ansatz

Die Speicherlösung von Siemens Gamesa, die in einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt entwickelt wird, bietet einen wirtschaftlichen Ansatz zur Speicherung von Energie. Das einfache Prinzip des Speichers verbinde bewährte Komponenten zu einem innovativen Aufbau: Für die Umwandlung von Strom in einen Heißluftstrom werden Lüfter und Heizelemente aus der Massenproduktion verwendet. Gleiches gilt für die Rückumwandlung: Über einen hochdynamischen Siemens-Dampfkessel wird am Ende der Prozesskette eine Standard-Dampfturbine zur Stromerzeugung betrieben.

Partner im Projekt ist der lokale Versorger Hamburg Energie GmbH. Hamburg Energie wird den Speicher in Hamburg betreiben und die kommerziellen Möglichkeiten der Speichertechnologie in den Energiemärkten untersuchen. Wissenschaftliche Unterstützung lieferte die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH).

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