Die Adwen GmbH, eine Tochtergesellschaft der Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE), will ihre Organisation ändern. Dabei sollen von den derzeit 480 Stellen in Deutschland 260 abgebaut werden – mehr als jede zweite Stelle. Dies hat das Unternehmen jetzt bekannt gegeben. Der Stellenabbau sei bereits in den im November 2017 angekündigten globalen Umstrukturierungsplänen der SGRE berücksichtigt worden. Der Standort von Adwen in Bremerhaven soll für Servicetätigkeiten erhalten bleiben. Die Umsetzung der Reorganisation soll bis Ende September 2020 abgeschlossen sein.
Die Veränderungen seien vor allem aufgrund fehlender Auftragseingänge notwendig, so die Unternehmensleitung. Nun gehe es darum, umgehend Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufnehmen, um die Veränderungen möglichst sozialverträglich umzusetzen.
Adwen wird in SGRE-Geschäftsbereich Service integriert
Hintergrund dieser Entscheidung sei die bereits angekündigte Änderung des Geschäftsmodells mit Fokus auf die Wartung der installierten Adwen-Windenergieanlagen. Adwen werde zukünftig funktional in den Geschäftsbereich Service von SGRE bzw. in die verschiedenen Unternehmensfunktionen von SGRE integriert. „Der Mangel an neuen Aufträgen hat Adwen in diese schwierige Situation gebracht. In Verbindung mit Überkapazitäten und dem zunehmenden Kostendruck in der Windindustrie sind die geplanten Veränderungen unvermeidlich“, erklärt Hans-Rolf Huppert, Geschäftsführer und CFO von Adwen.
Der Restrukturierungsprozess von Adwen hatte bereits die Einstellung der Rotorblattproduktion in Stade zur Folge, die mit entsprechendem Interessenausgleich und Sozialplan, einem freiwilligen Programm für Mitarbeiter zum Wechsel in das SGRE-Werk in Cuxhaven sowie einem freiwilligen Programm in bestimmten Organisationsbereichen zum Ausscheiden aus dem Unternehmen einhergegangen sei.
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