Solarladestation für Elektroleichtflugzeuge

Bildquelle: Q-Cells

In Großbritannien ist eine erste solarbetriebene Ladestation für Elektroflugzeuge in Betrieb genommen worden. Das berichtet der Solartechnikanbieter Q-Cells, der die Solarmodule für das Projekt geliefert hat. Q-Cells arbeitet bei dem Vorhaben mit dem Old Buckenham Flugplatz und dem Hersteller von elektrischen Leichtflugzeugen Nuncats zusammen.

Nuncats habe sich zum Ziel gesetzt, einige der entlegensten Gemeinden der Welt mit elektrischen Leichtflugzeugen zuverlässig zu versorgen, heißt es. Vor diesem Hintergrund wurde mit der Unterstützung von Nuncats auf dem Flugplatz des kleinen Ortes in East Anglia die erste Ladestation für Elektroflugzeuge in Großbritannien von Renenergy, einem Entwickler erneuerbarer Energien, installiert. Der Flugplatz auf dem Old Buckenham Airfield verwendet derzeit ein einphasiges Ladegerät mit 5 kW. Die Ladeinfrastruktur könne aber so angepasst werden, dass sie unterschiedlichen Anwendungsfälle gerecht wird. Es handele sich um die erste solarbetriebene Ladestation für Elektroflugzeuge in Europa.

Die Modulserie Q.Peak Duo L-G8 erreicht nach Unternehmensangaben einen Wirkungsgrad von bis zu 20,3 Prozent. Versorgt wird ein speziell angepasstes Zenith 750-Flugzeug – der „elektrische Sky Jeep“. Das Flugzeug ist mit einer 30-kWh-Batterie ausgestattet und kann damit 30 Minuten fliegen. Es habe eine Reihe von solarbetriebenen Flügen in der Region East Anglia hinter sich und den Nachweis erbracht, dass der Einsatz nachhaltig angetriebener Leichtflugzeuge in entlegenen Regionen funktioniert.

Solarbetriebene Flughäfen: Infrastruktur nach dem Vorbild von Microgrids

Die Technologie des Leichtflugs spiele bereits eine wichtige Rolle, um die Menschen in entsprechenden abgelegenen Regionen mit der modernen Welt zu verbinden. Die Tankmöglichkeiten sind aber rar. „Konventioneller Treibstoff ist zudem teuer, umweltschädlich und nicht nachhaltig“, hält Q-Cells fest. Solarbetriebene Flughäfen könnten in diesen Regionen eine ähnliche Rolle wie solare Mikronetze spielen, die bereits in vielen Regionen der Welt eine wichtige Versorgungsfunktion erfüllen.

Tim Bridge, Mitbegründer von Nuncats, hofft, dass die Anlage, die auf einem vom Unternehmen Renenergy entwickelten und angepassten Carport basiert, als Vorbild für die weitere Elektrifizierung des Luftraums dienen kann. „In den Industrieländern geht es bei den Vorteilen von Elektroflugzeugen vor allem um die Reduzierung von CO2- und Lärmemissionen“, sagt Tim. „Für den Rest der Welt besteht ein großer, bisher ungenutzter Vorteil darin, dass Elektroflugzeuge eine robuste, wartungsarme Alternative darstellen, die nicht von den Versorgungsketten fossiler Brennstoffe abhängig ist.“

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