Standort für Fraunhofer-Projektzentrum für Energiespeicher und -systeme steht fest

Prof. Arno Kwade. links, und seine Kollegen Prof. Alexander Michaelis, Fraunhofer IKTS, und Prof. Matthias Busse, Fraunhofer IFAM.
Quelle: M. Jürgens/Fraunhofer-Gesellschaft

Das neue Fraunhofer-Projektzentrum für Energiespeicher und -systeme wird in Braunschweig entstehen. Die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) habe sich bereits verbindlich für den Standort entschieden, teilten die Stadt Braunschweig und die Technische Universität (TU) Braunschweig gemeinsam mit. Das Land und die Fraunhofer-Gesellschaft wollen in Braunschweig in den nächsten fünf Jahren gemeinsam insgesamt 60 Mio. € in das Projektzentrum investieren.

„Wie Energie gespeichert werden kann, ist eines der Top-Forschungsthemen der Zukunft auch in Braunschweig“, sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth. „Ich freue mich, dass sich das Fraunhofer-Institut für unsere Stadt entschieden hat und passgenau an die Forschungsinfrastruktur der Technischen Universität sowie der weiteren Potenziale unserer Region in Sachen Mobilität andocken kann”.

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Arbeit am Projektzentrum soll bereits im Spätsommer beginnen

Das Zentrum soll nahe dem Forschungsflughafen errichtet werden. Dort arbeiten das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) und das Niedersächsische Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik (NFF) der TU Braunschweig sowie das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) traditionell eng zusammen. Ab Spätsommer dieses Jahres sollen erste Arbeitsbereiche des Zentrums, zunächst in den durch die Fraunhofer-Gesellschaft angemieteten Räumlichkeiten des NFF, mit der Forschungsarbeit beginnen. Parallel beginnt die Planung des Forschungsneubaus.

An unterschiedlichen Forschungseinrichtungen in Braunschweig ist das Thema Mobilität bereits ein Schwerpunkt: beim NFF, bei der Battery LabFactory Braunschweig (BLB), ebenfalls eine Einrichtung der TU, und dem DLR. Durch die Kooperationsmöglichkeiten mit auf ähnlichen Feldern tätigen Instituten ergeben sich für alle Forschungseinrichtungen wirkungsvolle Synergien.

BLB leitet Kompetenzcluster zur Batteriezellproduktion „ProZell“

Die TU Braunschweig ist eigenen Angaben zufolge im Bereich der Batteriefertigungs- und Prozesstechnik eines der führenden Institute im Land. Ein bundesweiter Kompetenzcluster zur Batteriezellproduktion „ProZell“ des Bundesforschungsministeriums mit 22 Forschungseinrichtungen wird von der BLB aus geleitet. „Die Kosten für Batterien werden bestimmt von den Rohstoffpreisen und den Fertigungskosten“, sagte TU-Professor Arno Kwade in einem Interview mit dem Magazin der TU Braunschweig. „Die Rohstoffpreise können wir nicht beeinflussen. Aber wir sorgen dafür, dass die Fertigung günstiger und zudem die Batteriezellen leistungsfähiger werden“.

Mit der Ansiedlung des neuen Projektzentrums werde die BLB ihre Aufgaben erheblich erweitern, so Kwade. Die beiden maßgeblich beteiligten Fraunhofer-Institute für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) und für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) brächten jeweils ihre Kompetenzen für Festkörperspeicher und keramische sowie Polymer-Materialien, aber auch im Bereich der Systementwicklung und Brennstoffzellen mit ein.

Im Fokus steht Batteriezellenfertigung für Elektromobilität und stationäre Speicher

„Damit sind wir künftig in den Bereichen Materialien, Prozesse und Systeme ausgezeichnet aufgestellt“, sagte Kwade. „Wir werden nicht allein die Batteriefertigung für die Elektromobilität, sondern auch die großer, stationärer Energiespeicher erforschen“. Dabei wollen die Wissenschaftler eng mit Volkswagen, aber auch mit anderen, oftmals mittelständischen Unternehmen zusammenarbeiten.

Hier erfahren Sie, wie die politischen Weichen für das Projektzentrum gestellt wurden:

CDU/CSU und SPD planen Verbesserung der Rahmenbedingungen für Energiespeicher