Die Gebäude-Allianz, eine verbandsübergreifende Initiative aus über 30 Organisationen von Verbraucherschützern über Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften bis zu Umwelt-NGOs, fordert die Bundesregierung in einem Brandbrief auf, den längst fälligen Steueranreiz für die energetische Gebäudesanierung endlich auf den Weg zu bringen.
Das Instrument sei das einzige konkrete Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag für die Energiewende im Gebäudesektor, im Haushaltsentwurf tauche der Posten jedoch bislang nicht auf, schreibt die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff), ein Mitglied aus dem Verbändebündnis, in einer Mitteilung.
Der Steueranreiz gilt als zentrales Instrument, um zusätzliche Hauseigentümer für eine energetische Sanierung von Bestandsimmobilien zu motivieren. Denn die derzeitige energetische Sanierungsrate sei mit unter einem Prozent viel zu niedrig, um die deutschen Energie- und Klimaziele für 2030 zu erreichen. „Ohne einen starken Impuls für die Gebäudemodernisierung in dieser Legislaturperiode sind die Klimaschutzziele 2030 praktisch unerreichbar“, warnt die Gebäude-Allianz.
Dazu sagte der Geschäftsführende Vorstand der Unternehmensinitiative Energieeffizienz, Christian Noll: „Die Wirtschaft steht bereit, die große Aufgabe der energetischen Gebäudesanierung mit voller Kraft anzugehen. Dafür braucht sie aber die richtigen Rahmenbedingungen und beherztes politisches Handeln. Deshalb ist die Einführung eines wirksamen und einkommensunabhängig ausgestalteten Steueranreizes als Hebel jetzt so entscheidend.“
Stefan Körzell, Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), erwartet dadurch auch klare Signale für die Fachkräftesicherung: „Mit der steuerlichen Förderung der Gebäudemodernisierung können wir Investitionen in die energetische Sanierung des Gebäudebestands anreizen. Wichtig ist dabei, dass sämtliche Einkommensgruppen davon profitieren können. Denn nur mit einer breit angelegten Förderkulisse bekommen Beschäftigte und Handwerker ausreichend Planungssicherheit um Fachkräfte für Gebäudesanierung einzustellen und auszubilden.“
Svenja Schulze: Neuanlauf für ein Gebäudeenergiegesetz in Arbeit