Die Bundesregierung hat am Sonntag ihr drittes Entlastungspaket auf den Weg gebracht. Angesichts der enorm gestiegenen Preise an den Energiemärkten halten nahezu alle Beobachter Entlastungen für Bürger und Unternehmen für richtig und notwendig. Gleichzeitig warnt die Energiebranche davor, im Zuge kurzfristiger Entlastungen falsche Weichenstellungen für die Energiewende vorzunehmen. (Nachweis für Beitragsbild: ContextCrew)
Der Titelbericht von ContextCrew Neue Energie 36.2022 stellt die Debatte um eine mögliche Beteiligung von Profiteuren der stark gestiegenen Preisen an den Kosten der Entlastung in den Kontext der langfristigen Perspektiven der Energiewende. So warnt etwa der BEE davor, dass eine Kappung des Preissignals zu höherem Stromverbrauch und somit unter anderem zu höherer Gasverstromung führen könne. „Strommarktdesign, Marktwerte und steuernde Maßnahmen müssen im Kontext beleuchtet werden, um Fehlsteuerungen zu vermeiden“, fordert BEE-Präsidentin Simone Peter.
Für Investoren ist die gegenwärtige Lage ein heikles Umfeld, da die Stabilität der Rahmenbedingungen aktuell nicht gesichert ist. Das gilt in besonderer Weise für die Bioenergie. Das „Marktmonitoring Bioenergie“ befasst sich mit der Frage, wie die Branche die gegenwärtige Lage einschätzt – und wie der Beitrag der Nutzung heimischer Bioenergie für die Energiewende gewährleistet werden kann.
Für Unternehmen, die selber als Nachfrager am Energiemarkt auftreten, ist die aktuelle Situation noch kritischer. Bei der Beschaffung von Energie ist das Risikomanagement ein zentraler Faktor geworden. Dabei spielen gerade für große Unternehmen auch internationale Beschaffungsstrategien eine Rolle – zumal das Angebot an günstiger und „grüner“ Energie hierzulande begrenzt ist. Ein Leitfaden stellt die Potenziale von Cross-Border-PPA-Ansätzen dar. Lesen Sie hier mehr zum Thema.
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