Angetrieben vom Bundeswirtschaftsministerium hat die Bundesregierung in den vergangenen 18 Monaten eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um den Ausbau der Windenergie voranzubringen. Wie groß das Problem ist, zeigt eine jetzt von der Fachagentur Windenergie an Land vorgestellte Analyse: Die Umsetzung von Windprojekten dauert viel zu lang.

Der Titel der Ausgabe 26.2023 von ContextCrew Neue Energie zeichnet die Ergebnisse der Analyse nach. Dauerte es vor rund zehn Jahren im Schnitt fünfeinhalb Jahre von der Flächensicherung bis zur Inbetriebnahme einer Windenergieanlage an Land, ist dieser Zeitraum zuletzt auf acht Jahre gestiegen. Die Umsetzungszeiträume machen auch deutlich, dass selbst bei wirksamen Verbesserungen in der Genehmigungspraxis ein Umsteuern von heute auf morgen nicht möglich ist.

Die Ergebnisse der jüngsten Ausschreibungsrunde für Windenergie an Land zeigen immerhin etwas mehr Schwung als zuletzt. Gedeckt ist das Ausschreibungsvolumen aber auch bei der Mai-Ausschreibung nicht gewesen. Einen Rückschlag muss die Branche zudem im Zuge der Gesetzgebung hinnehmen: Die geplante beschleunigte Rückgabe von Zuschlägen aus den Ausschreibungen der Jahre 2021 und 2022 hat es nicht in das Gesetzespaket rund um die Novelle des Strompreisbremsengesetzes geschafft. Dagegen atmet die Bioenergiebranche angesichts der Verabschiedung des Gesetzes erst einmal auf: Die Bagatellgrenzen vom Dezember 2022 haben weiter Bestand, so dass nicht rückwirkend weitere Biogasanlagen von der Erlösabschöpfung erfasst werden.

Derweil kämpft die Biokraftstoffbranche mit ganz anderen Problemen: Eine Flut an mutmaßlich falsch deklarierten Kraftstoffen aus China überschwemmt den europäischen Markt – mit potenziell existenziell bedrohlichen Folgen für heimische Produzenten.

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