Ungarn: Photon Energy bringt förderfreies PV-Kraftwerk ohne PPA an den Start

Sonne und Wolken
Quelle: ContextCrew

Die Photon Energy N.V. hat über ihre ungarische EPC-Tochtergesellschaft ein förderfreies Photovoltaik-Kraftwerk mit einer Kapazität von 1,3 MWp in der Nähe der Gemeinde Tolna fertiggestellt und ans Netz angeschlossen. Mit der jüngsten Anlage erweitere das Unternehmen sein Portfolio an eigenen Kraftwerken in Ungarn auf insgesamt 62 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 50,4 MWp, berichtet Photon Energy. Weltweit besitzt und betreibt das Unternehmen nun 87 Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 90,6 MWp.

Die jährliche Gesamtproduktion des Kraftwerks werde voraussichtlich rund 2,1 GWh betragen, was auf der Grundlage der aktuellen Terminpreise für Grundlaststrom in Ungarn im Jahr 2022 einem erwarteten Jahresumsatz von 420.000 € entspreche. „Angesichts des Stromproduktionsprofils des Kraftwerks besteht das Potenzial für noch höhere Einnahmen im Jahr 2022“, heißt es bei Photon Energy. Die Gesamtinvestition in die Entwicklung und den Bau des Kraftwerks habe 1,0 Mio. € betragen und stelle die erste Investition aus den Erlösen des im November begebenen 6,50 Prozent Green EUR Bond 2021/2027 des Unternehmens mit einem platzierten Volumen von 55 Mio. € dar.

„Die jüngsten Marktentwicklungen und die Aussichten für die europäischen Energiepreise geben unserem Marktansatz recht“, sagt Georg Hotar, CEO der Photon Energy Group. Die Wirtschaftlichkeit des ersten europäischen kommerziellen Kraftwerks unterstreiche den Wert der dynamisch wachsenden Projektentwicklungspipeline in der CEE-Region. „Wir sind sehr motiviert, diesen Wert durch die Realisierung unseres Ziels, bis Ende 2024 mehr als 500 MWp an PV-Erzeugungskapazität hinzuzufügen, zu steigern.“

Strom wird auf dem nationalen Strommarkt auf Händlerbasis verkauft

Das neue Kraftwerk erstreckt sich über 2,2 Hektar und verwendet bifaziale (beidseitige) PV-Module, die auf einachsigen Trackern montiert sind. Angeschlossen an das Netz der E.ON Dél-dunántúli Áramhálózati Zrt. soll die Anlage rund 2,1 GWh Strom pro Jahr erzeugen. Der Strom wird auf dem nationalen Strommarkt auf Händlerbasis verkauft. Das bedeutet, dass die Gesellschaft keine Stromabnahmeverträge (PPAs) abgeschlossen hat. „Sie können jedoch neben anderen Absicherungsoptionen eine Rolle in der zukünftigen Umsatzmanagementstrategie des Kraftwerks spielen“, heißt es weiter.

Das Unternehmen hat das Projekt vollständig selbst entwickelt und über seine Tochtergesellschaft Photon Energy Solutions HU Kft. Planungs-, Beschaffungs- und Baudienstleistungen erbracht. Photon Energy Operations HU Kft. – eine weitere Tochtergesellschaft des Konzerns – wird das Kraftwerk langfristig überwachen, betreiben und warten.

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