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Varta: Wachstum im Bereich Power & Energy und Hoffnungen auf neuen Förderprogrammen

Varta AG erzielt Umsatzwachstum von 13 Prozent auf 242,2 Mio. €

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Die Varta AG hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2017 um 13,3 Prozent von 213,8 Mio. € auf 242,2 Mio. € gesteigert. Dabei seien beide Segmente Microbatteries und Power & Energy „deutlich gewachsen“, heißt es in einer Mitteilung der Gruppe. Im Segment Power & Energy sei das Umsatzwachstum vor allem auf eine „sehr erfolgreiche Entwicklung der stationären Energiespeicher“ zurückzuführen. Wachstumsperspektiven sieht Varta international, dank neuer Förderprogramme aber auch in Deutschland.

Durch die Skalierung des Geschäftsmodells sei das Ergebnis überproportional zum Umsatz gestiegen, berichtet Varta weiter. Man habe mit der Umsetzung des Investitionsprogramms zur Ausweitung der Produktionskapazitäten direkt nach dem Börsengang gestartet, sagt Herbert Schein, CEO der Varta AG. „Wir schaffen damit die Voraussetzungen, um das Umsatzwachstum zu beschleunigen.“

Heutige Varta AG nicht alleiniger Markeninhaber der früheren Varta AG

Die vollständigen geprüften Konzernzahlen sollen am 10. April veröffentlicht werden. Die heutige Varta AG mit ihren operativen Töchtern Varta Microbattery und Varta Storage ist nicht zu verwechseln mit der Marke Varta. Neben der heutigen Varta AG sind auch die Unternehmen Johnson Controls und die zur Spectrum Brands Gruppe zählende Varta Consumer Batteries unabhängige Nachfolgeunternehmen und Markeninhaber von Varta. Die frühere Varta AG war 2002 in drei Teile aufgespalten worden.

Varta Storage fokussiert sich auf intelligente Energielösungen für Batteriespeichersysteme für OEM-Kunden sowie auf Design, Systemintegration und Montage von stationären Lithium-Ionen Energiespeichersystemen. Jüngst meldete das Unternehmen, dass der kompakte Heimspeicher „Varta pulse“, der mit 3,3 kWh und 6,5 kWh Kapazität erhältlich ist, nun auch an australische Haushalte ausgeliefert wird. Nach eigenen Angaben betritt das Nördlinger Unternehmen damit in dem Marktsegment nach Italien und Großbritannien noch einen weiteren Auslandsmarkt.

Insgesamt ist Varta Storage mit seinen Produkten damit in sechs Ländern vertreten. Gordon Clements, General Manager Residential bei Varta Storage, beschreibt den Markteintritt als große Chance für das Unternehmen: „Der australische Markt hat enormes Potenzial und bietet uns eine große Wachstumschance.“ 2017 war ein Rekordjahr für den Photovoltaikausbau in Australien. Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1.250 Megawatt (MW) wurden installiert, insgesamt sind nun rund 7.000 MW auf dem Kontinent installiert. Das Potenzial für Batteriespeicher sei dementsprechend groß.

Neue Förderprogramme in NRW und Baden-Württemberg

Potenziale sieht der Speicherhersteller ungeachtet des internationalen Engagements aber auch in Deutschland. Hier will man nicht zuletzt mit Großspeichern punkten, die bei Varta eine nominale Systemleistung von 20 bis 600 kW und eine nutzbare Kapazität von 26 bis 750 kWh abdecken. Sie könnten etwa zur Eigenverbrauchserhöhung, zum Peak Shaving, aber auch für Mieterstromlösungen und Notstromversorgungen eingesetzt werden.

Beim geplanten Bau einer größeren PV-Anlage kämen in verschiedenen Bundesländern auch Förderprogramme in Betracht, betont Varta. Zwar werden Batteriesysteme in Verbindung mit PV-Anlagen über 30 kW installierter Leistung auf Bundesebene nicht gefördert. Neue Landesförderprogramme aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg böten aber hohe Zuschüsse für stationäre Energiespeicher in Verbindung mit einer neu zu errichtenden Photovoltaikanlage. Nordrhein-Westfalen etwa fördert Batteriespeicher in Verbindung mit Photovoltaikanlagen über 30 kWp mit bis zu 50 Prozent, maximal 75.000 €. Die neue Förderperiode ist im März 2018 gestartet.

Auch das Land Baden-Württemberg bietet für die Jahre 2018/2019 ein neues Förderprogramm für netzdienliche Batteriespeicher in Verbindung mit einer neu zu errichtenden Photovoltaikanlage an. Um die Errichtung größerer Anlagen zu fördern, bietet das Landesprogramm für Batteriesysteme an Anlagen über 30 kWp sogar höhere Zuschüsse als für Heimspeicher, heißt es bei Varta. Netzdienliche Speicher an größeren Photovoltaikanlagen werden mit bis zu 30 Prozent, maximal 60.000 €, gefördert.

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