Um 23 Prozent gestiegene Großhandelsnotierungen sorgen derzeit für eine Verteuerung des Industriestroms. Der aktuelle Preisvergleich des VEA – Bundesverband der Energie-Abnehmer zeigt, dass Unternehmen gegenüber Juli 2018 im Durchschnitt 6,9 Prozent mehr für ihren Strom bezahlen müssen. Auch die Netzentgelte tragen laut VEA mit einem durchschnittlichen Anstieg von 4,0 Prozent zum erhöhten Strompreis bei.
Zwar sei die Wechselbereitschaft der Kunden in den vergangenen Jahren gestiegen. Es sei aber beachtlich, dass einige Abnehmer nur bei deutlichen Preisunterschieden zu einem Versorgerwechsel bereit seien, sagt VEA-Hauptgeschäftsführer Volker Stuke.
Den größten Preisanstieg müssen dem Preisvergleich zufolge Kunden im Stadtwerke Rostock Netz mit 12,4 Prozent, gefolgt vom Stadtwerke Bochum Netz mit 11,8 Prozent und dem wesernetz in Bremen mit 11,4 Prozent hinnehmen. Die geringste Erhöhung gibt es im Wemag Netz in Schwerin mit 2,9 Prozent und im Enso Netz in Dresden mit 3,7 Prozent. Ebenso bleibt die Differenz zwischen einzelnen Netzgebieten erheblich: 22,5 Prozent trennen die Rheinische Netzgesellschaft als preisgünstigstes (15,14 Ct/kWh) und die Wemag Netz als teuerstes Netzgebiet (18,55 Ct/kWh).
Der Blick auf die regionalen Preisunterschiede zeigt erneut, dass der durchschnittliche Strompreis in den neuen Bundesländern höher liegt. Im Osten zahlen Unternehmen derzeit 17,08 Ct/kWh und damit 0,54 Ct/kWh bzw. 3,3 Prozent mehr als Unternehmen in den alten Bundesländern mit 16,54 Ct/kWh.
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