Bei der Einigung über das zukünftige EU-Strommarktdesign sieht der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) Licht und Schatten. Er begrüßt die Ziele des Energiebinnenmarktes und damit die Öffnung der Energiemärkte für neue Produkte und Akteure, sieht aber bei den Regelungen zu Ladeinfrastruktur für Elektromobilität Probleme.
Die Teilnehmer des Trilogs hätten auf ein „level-playing-field“ geachtet, heißt es in einer VKU-Mitteilung. Neue und etablierte Markteilnehmer hätten wirtschaftlich oder rechtlich die gleichen Rahmenbedingungen.
Mit Blick auf die Energie-Infrastrukturen werde die wichtige Rolle von Verteilnetzbetreibern und Stadtwerken als Ermöglicher der Energiewende vor Ort und Treiber der Sektorkopplung anerkannt. Ein Zeichen dafür sei die Gründung einer so genannten „EU DSO Entity“ als europäisches Arbeits- und Repräsentationsgremium für Verteilnetzbetreiber unabhängig von der Unternehmensgröße. Damit würden die Interessen kleiner, mittelgroßer und großer Verteilnetzbetreiber gleichberechtigt auf EU-Ebene berücksichtigt.
Unverständlich sei jedoch, dass Verteilnetzbetreiber künftig grundsätzlich vom Wettbewerb für die Errichtung und den Betrieb von E-Ladeinfrastruktur ausgeschlossen werden. Damit stelle Brüssel die Ampel für den schnellen und flächendeckende Ausbau der E-Mobilität in Deutschland auf Rot, was insbesondere für den ländlichen Raum gelte. Keine Gruppe von Anbietern wäre besser dazu geeignet, ein dichtes Netz von Ladesäulen über das Land zu legen, als die Verteilnetzbetreiber.
Strommarktdesign: EU-Parlament und Mitgliedstaaten schließen Kompromiss