Noch steckt der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in den Kinderschuhen, allerdings werden die Planungen auf den verschiedensten Ebenen vorangetrieben und koordiniert. Hierzu passt der Plan für ein bundesweites Wasserstoff-Kernnetz, den die Fernleitungsbetreiber Gas jetzt vorgelegt haben. Fast zeitgleich haben sich die Koalitionsparteien in der Bundesregierung auf eine Fortschreibung der Wasserstoffstrategie geeinigt. Das Papier soll noch im Juli im Kabinett behandelt werden. (Nachweis für Beitragsbild: flashmovie / stock.adobe.com)
Der Titelbereich von ContextCrew Neue Energie 29.2023 stellt die jüngsten Entwicklungen im Wasserstoffbereich zusammen. Das Wasserstoff-Kernnetz soll nach aktuellem Stand eine Länge von 11.200 km umfassen. Geplant sind lange Verbindungen von Nord nach Süd und von Ost nach West mit Fokus auf die großen Industriestandorte, die auf grünen Wasserstoff angewiesen sein werden. Der BDEW sieht den Bedarf, in einer zweiten Stufe die regionalen Verteilnetze einzubinden.
Die Fortschreibung der Wasserstoffstrategie sieht einen breiten Ansatz für die künftige Nutzung von Wasserstoff vor. Der VKU freut sich, dass auch der Einsatz am Wärmemarkt möglich sein soll, auch wenn die Regierungsparteien eine eher nachgeordnete Rolle für diesen Sektor sehen. Die Erneuerbaren-Branche kritisiert, dass der Entwurf zu stark auf Importe von grünem Wasserstoff setzt und heimische Potenziale für grünen Wasserstoff nicht hinreichend berücksichtigt.
Für die Produktion von grünem Wasserstoff könnten sich auch große Offshore-Windparks eignen. Bei der jüngsten Ausschreibung der Flächen haben die Unternehmen gegeneinander geboten, um die Flächenrechte zu erhalten. Unter dem Strich zahlen große Energie- und Ölkonzerne nun 12,6 Mrd. € für diese Rechte. In der Windenergiebranche hält sich die Begeisterung gleichwohl in Grenzen.
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