Die mit dem Stadtwerke Award 2019 prämierten Unternehmen setzen kommunale Leuchtturmprojekte mit Wasserstoff und LoRaWan sowie eine Quartierslösung vorbildlich um. Wie der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) weiter mitteilt, handelt es sich bei den Gewinnern um die WSW Energie und Wasser AG (Gold), die Stadtwerke Solingen GmbH (Silber) und die Stadtwerke Herne AG (Silber). Somit gibt es 2 zweite Plätze.
Die stetig wachsende Beteiligung am Wettbewerb verdeutliche die große Innovationskraft von Stadtwerken, Daseinsvorsorge neu zu denken und Impulse für die Energiewirtschaft zu setzen, stellte Sven Becker, der Sprecher der Geschäftsführung von Trianel im Rahmen der Preisverleihung jetzt im Rahmen des VKU-Stadtwerkekongresses fest. Die Stadtwerke-Kooperation ist der Initiator der Auszeichnung, umgesetzt wird der Wettbewerb gemeinsam mit der VKU Akademie und der ZfK. Die besondere Qualität der Projekte zeige sich in diesem Jahr auch in einem Kopf-an-Kopf-Rennen um die Platzierungen.
Die Auszeichnung sei zu einem echten Gütesiegel der Branche geworden, hebt VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche hervor: „Die diesjährigen Gewinner zeichnen sich durch Innovationskraft und Weitsicht aus – sie sind zu Recht ‚Stadtwerke der Zukunft‘. Sie erkennen die Bedürfnisse ihrer Kunden und entwickeln mutige, nachhaltige und digitale Lösungen der modernen Daseinsvorsorge“.
H2-W – Wasserstoffmobilität für Wuppertal
Mit dem Wasserstoff-Projekt „H2-W – Wasserstoffmobilität für Wuppertal“ gewinnen die WSW Energie und Wasser AG den ersten Platz des diesjährigen Awards. „Die Wuppertaler zeigen wie ein idealer Kreislauf von der Abfallentsorgung über die Energiegewinnung bis hin zum öffentlichen Nahverkehr hergestellt werden kann und Sektorkopplung aktiv gelebt wird“, lobt Becker das bergische Wasserstoff-Projekt.
Die klassischen Stadtwerke-Aufgaben Entsorgung, Energiegewinnung und öffentlicher Nahverkehr würden intelligent miteinander verknüpft und so die verschiedenen Kompetenzen der Tochtergesellschaften ideal verbunden. Die WSW Energie und Wasser habe darüber hinaus eine intelligente Lösung für die Sektorkopplung in Regionen ohne Ausbaumöglichkeiten für erneuerbare Energien entwickelt: In Wuppertal werden Abfälle als Basis für die Herstellung von Wasserstoff genutzt.
Der gewonnene Wasserstoff wird anschließend in den Wuppertaler Brennstoffzellen-Bussen eingesetzt. Mit dem neuen Müllheizkraftwerk, das Fernwärme, Strom- und Wasserstofferzeugung bündelt, punkte das Projekt zudem durch innovative Technik. Neue Maßstäbe setze die WSW Energie und Wasser AG darüber hinaus auch im Wettbewerb. Das Wuppertaler Stadtwerk gewinnt das zweite Jahr in Folge die begehrte Auszeichnung. Im vergangenen Jahr kam die WSW auf den 2. Platz.
HauswächterPlus – strategische Ausrichtung in Richtung Digitalisierung
Die Stadtwerke Solingen GmbH punkten mit ihrem HauswächterPlus-Angebot und der damit verbundenen strategische Ausrichtung des Unternehmens in Richtung Digitalisierung. Mit dem HauswächterPlus weiten die Stadtwerke Solingen ihr Kundenangebot um eine derzeit einzigartige Smart-Home-Lösungen aus und etablieren so kundennah das von ihnen im Stadtgebiet aufgebaute LoRaWAN-Funknetz.
Mit HauswächterPlus bieten die Stadtwerke Solingen einen einfach zu installierenden und kostengünstigen Sensor auf Basis von LoRaWAN an, mit dem der Kunde seinen Haushalt einfach überwachen und steuern kann, so der VKU.
Quartierskonzept fürs Klimaviertel Sodingen
Mit einem ausgereiften Quartierskonzept haben die Stadtwerke Herne AG den Stadtwerke Award in Silber gewonnen, heißt es. Im Herner Klimaviertel Sodingen verwirklichen die Stadtwerke diverse Energiekonzepte für klimaneutrales Wohnen, werten deren Alltagstauglichkeit und energiewirtschaftlichen Nutzen aus und entwickeln daraus neue Dienstleistungen für den nachhaltigen Wohnungsbau.
Mit dem Klimaviertel demonstrieren die Stadtwerke Herne ihre Leistungsfähigkeit beim Aufbau regenerativer Energiekonzepte in Wohngebieten und erweitern ihr Leistungsspektrum als Energieexperte und nachhaltig ausgerichteter Versorger. Sie bieten geschlossene Energie-, Wohn- und Mobilitätskonzepte an.
Insgesamt haben sich über 30 Stadtwerke für den diesjährigen Award beworben. Eine Experten-Jury nominierte sechs Stadtwerke für die Auszeichnung. Neben den Gewinnern standen die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG, die Entega AG sowie Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH im Rennen.
Smarte Technologien für die Energiewende und das Problem mit den Geschäftsmodellen