105 Jahre lang wurde im Wasserwerk Bochum-Stiepel Trinkwasser für die Region gewonnen. Nun hat das alte Werk eine neue Aufgabe: Aus der Wasserkraft der Ruhr wird Ökostrom gewonnen – etwa 5,4 GWh pro Jahr. Der Ökostrom wird in das Stromnetz eingespeist und nach dem EEG-Gesetz vergütet. Die Stadtwerke Bochum und Gelsenwasser haben in den Umbau insgesamt 3,8 Mio. € investiert.
Zu dem Umbau führten letztlich verschärfte gesetzliche Vorgaben für die Wasserqualität. Die Stadtwerke Bochum und Gelsenwasser hätten mehr als 20. Mio. € investieren müssen, um das Wasserwerk für diese Anforderungen nachzurüsten. Das war den Betreibern zu teuer, so dass das Wasserwerk im November 2015 abgeschaltet wurde.
Mit 2,6 Mio. € waren die Investitionen in den Ausbau der Wasserkraft vergleichsweise überschaubar. Zwei von vier Wasserwerks-Turbinen waren bereits mit Generatoren gekoppelt. Sie wurden verbessert, damit sie mehr leisten können – die beiden anderen wurden mit Generatoren ausgestattet. Außerdem wurde ein neuer Transformator eingebaut. Weitere 1,2 Mio. € wurden in eine Fischaufstiegsanlage investiert.
Betreiber der neuen Ökostromfabrik ist die Wasserbeschaffung und Energieerzeugung Mittlere Ruhr GmbH (WMR), eine Tochtergesellschaft von Gelsenwasser und den Stadtwerken Bochum.
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