Die Rahmenbedingungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland haben sich auf der regulatorischen Ebene in den vergangenen zwei Jahren deutlich verbessert, was sich in der Marktentwicklung in den Bereichen Windenergie und – vor allem – Photovoltaik widerspiegelt. Ein Selbstläufer ist die aktuelle Dynamik aber nicht. Denn mit Fortschreiten der Transformation am Energiemarkt wachsen die wirtschaftlichen Herausforderungen für Projektierer und Betreiber. (Nachweis für Beitragsbild: hrui / stock.adobe.com)
Auf einer digitalen Veranstaltung, zu der der BEE am vergangenen Donnerstag eingeladen hatte, wurden solche wirtschaftlichen Aspekte adressiert – und die Frage diskutiert, welchen Rahmen wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle für erneuerbare Energien künftig benötigen. Was die Experten zu den Anforderungen an Strommarktdesign, Förderregime und Vermarktungsoptionen ausgeführt haben, verdichtet der Titelbericht der Ausgabe 19.2024 von ContextCrew Neue Energie.
Ein Problem: Mit dem forcierten parallelen Ausbau neuer PV- respektive Windenergieanlagen häufen sich die „§51 EEG-Phasen“ mit gestrichener Förderung aufgrund fortlaufender Negativpreis-Stunden am Strommarkt. Für die Banken sind diese Risiken bei der Finanzierung ein Faktor, der an Bedeutung gewinnt. Hier droht die Gefahr, dass die bislang im internationalen Vergleich hervorragenden Finanzierungsbedingungen mit geringem Eigenkapitaleinsatz leiden. Der BEE plädiert auch vor diesem Hintergrund für den Umstieg von der Zeit- auf eine Mengenförderung.
ContextCrew Neue Energie ist ein B2B-Brancheninformationsdienst, der die zentralen Trends und Entwicklungen rund um den Betrieb erneuerbarer Erzeugungsanlagen und Energiespeichern aufbereitet. Dabei richten wir uns an die Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Technologie über Planung und Errichtung von Anlagen, den Betrieb und der Vermarktung der erzeugten Energie bis hin zu Verwertung und/oder Rückbau von Anlagen.
- Wöchentlich veröffentlichen wir eine kompakte Ausgabe – gedruckt oder online als „Flippingbook“, wobei das Flippingbook zugleich den sofortigen Zugriff auf eine Vielzahl von Originalquellen ermöglicht.
- Wöchentlich erscheinen rund 50 strikt am Nutzwert orientierte Nachrichten, Berichte und Analysen, die digital first umgehend nach Abschluss der Recherchen online unter contextcrew.de veröffentlicht werden.
- Im digitalen Raum werden tagesaktuelle Information unmittelbar in sachbezogene Kontexte eingebunden. Dazu dienen Formate wie Blickpunkte, Dossiers und der Link-Kompass.
- Weitere Informationen und ein günstiges Einstiegsangebot finden sich hier.
Auf die Rolle von Contracts-for-Difference (CfD) als Förderinstrument ging Carolin Dähling, Bereichsleiterin Politik und Kommunikation beim Ökoenergieanbieter Green Planet Energy, ein. Für ihr Unternehmen stehe dabei die Wechselwirkung von CfD zu Power Purchase Agreements (PPA) im Blickpunkt. Gerade kurzfristige PPAs könnten mit der Einführung von Contracts-for-Difference leiden. Hier komme es sehr auf die konkrete Ausgestaltung des CfD-Regimes an. Insbesondere die Wechselmöglichkeit in Richtung von PPA-Lösungen sei hier ein wichtiges Element.
Anders als für Solarstrom- und Windenergieanlagen gibt es für Bioenergieanlagen eher keine Zubauperspektiven. Hier geht mehr um die Verhinderung eines beschleunigten Rückbaus. Die Branche kämpft an vielen Fronten. Aktuell übt man Kritik an einem „Alleingang“ des Bundesfinanzministeriums bei der Definition von erneuerbaren Energien. Das Finanzministerium versuche zwar an anderer Stelle Vergünstigungsoptionen zu schaffen, es sei jedoch fraglich, ob die Nachweisführung für KWK-Anlagen wirklich einfacher werde.
- Strommarktdesign: PKNS bringt Stakeholder zusammen – noch fehlt aber der konkrete Plan
- EUWID: Rein stromgeführte Altholzanlagen ohne EEG-Vergütung zusehends unter Druck
- Batterieforschung: Planungsunsicherheit für Forschungseinrichtungen nimmt weiter zu
- Bericht: Erstes Quartal bringt deutliche Preisrückgänge bei Herkunftsnachweisen und PPAs
- Energiepreis-Spektrum: Preisverläufe im Fokus