Weltweit erste Betankung eines Containerschiffs mit PtL

Quelle: MAN Energy Solutions

Als weltweit erstes Containerschiff hat die „ElbBLUE“ im Elbehafen der Brunsbüttel Ports rund 20 Tonnen an Power-to-Liquids (PtL) gebunkert. Wie MAN Energy solutions mitteilte, kommt PtL damit zum ersten Mal in der kommerziellen Schifffahrt zum Einsatz. Die aufgenommene Menge wird die direkten CO2-Emissionen des Schiffs auf seiner Fahrt um rund 56 Tonnen reduzieren.

Der nachhaltige Kraftstoff wurde in einer Power-to-Gas-Anlage der kiwi AG in Werlte hergestellt und zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie gewonnen. Die Anlage war die weltweit erste Multi-Megawatt-Anlage, 2021 wurde sie durch eine Verflüssigungsanlage ergänzt. Auf ihrer weiteren Fahrt nach St. Petersburg wird die ElbBLUE von Ingenieuren von MAN PrimeServ begleitet, dem After-Sales-Service von MAN Energy Solutions.

Containerschiff wurde schon 2017 auf Gasantrieb umgerüstet

Das bis vor einigen Jahren unter dem Namen „Wes Amelie“ bekannte Feeder-Containerschiff machte bereits 2017 mit der weltweit ersten Umrüstung seiner Motoren auf Gasantrieb Schlagzeilen. Dafür wurde die ursprüngliche, mit Schweröl betriebene MAN 8L48/60B-Hauptmaschine auf das aktuelle MAN 51/60DF-Viertakt-Aggregat umgerüstet. Als Mehrstoffmotor ermöglicht das Aggregat seither zusätzlich den Einsatz von flüssigem Erdgas (LNG) als Kraftstoff und die Umrüstung führte bereits zu einer erheblichen Senkung der Emissionen aus dem Betrieb des Schiffs. Die ElbBLUE gehört heute der deutschen Reederei Elbdeich und befährt – betrieben vom Charterer Unifeeder – die Nord- und Ostsee.

Regulatorische Voraussetzungen müssen noch geschaffen werden

Mit dem Projekt wird der Nachweis geliefert, dass eine maritime Energiewende technisch möglich ist. „Wir sind überzeugt, dass klimaneutral erzeugte synthetische Kraftstoffe den Weg in eine grüne Schifffahrt weisen“, sagte Wayne Jones, Vorstand für Vertrieb bei MAN Energy Solutions. „Nun müssen die regulatorischen Voraussetzungen geschaffen werden, damit diese Kraftstoffe dem Markt in Zukunft zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen. Dazu bedarf es gemeinsamer Anstrengungen der gesamten Branche, vor allem aber einer weitsichtigen und entschlossenen politischen Rahmensetzung. Unter anderem muss die Wasserstoffgewinnung über die Power-to-X-Technologie in industriellem Maßstab entwickelt werden.“

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