Die Akzeptanz variabler Stromtarife lässt sich durch eine Kostenabsicherung, d.h. eine vom Anbieter ausgesprochene Garantie, nicht mehr als in ihrem heutigen statischen Stromtarif zu zahlen, deutlich steigern.
Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der WHU – Otto Beisheim School of Management in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt. Endverbraucher würden so Erfahrungen im Umgang mit variablen Tarifen gewinnen und hätten zudem die Chance, ohne Risiko Geld zu sparen. Sie befürchteten, am Ende des Monats deutlich höhere Stromrechnungen zu erhalten.
Durch den Einsatz variabler Strompreise lässt sich beim Endverbraucher ein finanzieller Anreiz schaffen, die Stromnutzung in Zeiten geringer Nachfrage zu verlagern. Die Studie analysiert die Beweggründe, warum Verbraucher variable Stromtarife trotz hoher Sparpotenziale überwiegend ablehnen.
Zeitabhängige Tarife zu 56 Prozent akzeptiert
„Zumindest würden zeitabhängige Tarife, wie beispielsweise vergünstigte Nachttarife, noch zu 56 Prozent akzeptiert werden, allerdings nur, wenn hohe Ersparnisse in der Stromrechnung in Höhe von 20 Prozent möglich werden. Dies rechnet sich sicherlich nicht für den Stromerzeuger“, erläutert Prof. Christian Schlereth vom Lehrstuhl für Digitales Marketing der WHU. Dynamische Tarife, bei denen der Strompreis sich permanent an das Angebot und die Nachfrage anpasst, würden gänzlich abgelehnt.
Die Studie „Why do Consumers prefer Static instead of Dynamic Pricing Plans? An Empirical Study for a better Understanding of the Low Preferences for Time-Variant Pricing Plans“ ist in der aktuellen Ausgabe des European Journal of Operational Research veröffentlicht.
Flexibilität am Strommarkt als Schlüssel zum Erfolg der Energiewende