Welche Bundesländer sind in Deutschland führend beim Ausbau der Windenergie an Land? In welchen Regionen nimmt der Zubau Fahrt auf und wo verläuft der Zuwachs der installierten Leistung schleppend? Insgesamt hat die Windenergie an Land im Jahr 2022 einen Nettozubau von 2.140,3 MW erreicht. Im Jahr 2023 ist dieser Zubau auf 3.038,5 MW (netto) bzw. 3.579,1 MW (brutto) gestiegen. Das zeigen die von der Bundesnetzagentur bereitgestellten Daten aus dem Marktstammdatenregister. (Nachweis für Beitragsbild: crevis / stock.adobe.com)
Das große Ranking der Bundesländer, das in diesem Beitrag von ContextCrew Neue Energie zusammengestellt ist, fasst die wichtigsten Daten der Bundesnetzagentur zusammen. Und es greift auf die Daten zurück, die von der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) und der Deutschen WindGuard ausgewertet wurden.
Der Ausbau der Windenergie in den Bundesländern ist ein zentrales Thema von ContextCrew Neue Energie. Hier finden Sie die jüngsten Aktualisierungen im Ranking:
- Jüngste Datenanpassung: Bruttozubau und Genehmigungen bis November 2023 (5. Januar 2024)
- Jüngster Artikel: Kein pauschales Verbot mehr: Sachsen-Anhalt will Windkraft im Wald zulassen (2. Februar 2024)
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Der Bruttozubau des Jahres 2023 liegt nochmals rund 50 Prozent über dem Zubau des Jahres 2022 in Höhe von 2.400 MW, der seinerseits ein Viertel über den Werten von 2021 lag. In der regionalen Verteilung zeigt sich weiter ein starkes Nord-Süd-Gefälle, das nicht nur den Windenergieunternehmen, sondern zunehmend auch der Politik Kopfverbrechen macht.
Im Folgenden ist das Ranking beim Zubau des Jahres 2022 abgebildet. Geordnet sind die Länder aufsteigend gemäß der neu installierten Bruttoleistung. Die Zahlen des Jahres 2023 sind in den jeweiligen Tabellen inzwischen komplett eingearbeitet, die Reihung der Bundesländer und die Texte beziehen sich allerdings noch weitgehend auf 2022. Sie werden angepasst, sobald die Zubaudaten für 2023 validiert und finalisiert sind.
14. Leerstelle Stadtstaaten: Berlin, Bremen und Hamburg ohne Zubau
In den drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg hat es im vergangenen Jahr keinen Zubau von Windenergieanlagen an Land gegeben. Die drei Länder sind auch bei der kumulierten Leistung die Schlusslichter, was angesichts der verdichteten Wohnbebauung in den Stadtstaaten keine allzu große Überraschung ist. Immerhin stehen in den drei Bundesländern bis dato 160 Windenergieanlagen: Bremen liegt mit 87 Anlagen (201 MW Leistung) vor Hamburg (67 WEA, 122 MW) und Berlin (6 WEA, 17 MW).
Der kleinste Stadtstaat hat damit die Nase deutlich vorn bei der Nutzung der Windenergie. Das zeigt sich auch bei der Dichte der Windenergieanlagen: Auf jeden Quadratkilometer kommen in Bremen 479 kW Windenergieleistung – damit liegt das Bundesland im deutschlandweiten Vergleich ganz vorne. In Berlin sind dagegen pro km² lediglich 19 kW/m² installiert – 4 Prozent dessen, was im Bremen bei der Windenergie erreicht wird.
Steckbrief | Berlin | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
17 MW | 16 |
Bruttozubau 2022 | 0 MW | 14 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 0 % | 10 |
Nettozubau 2022 | 0 MW | 14 |
Genehmigungen 31.12.22 | 0 MW | 15 |
Leistung (kW)/km² | 19 kW/km² | 16 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0 | 15 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 0 MW | 16 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 0 MW | 15 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
0 MW | 14 |
Steckbrief | Bremen | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
201 MW | 14 |
Bruttozubau 2022 | 0 MW | 14 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 0 % | 10 |
Nettozubau 2022 | 0 MW | 14 |
Genehmigungen 31.12.22 | 3,6 MW | 14 |
Leistung (kW)/km² | 479 kW/km² | 1 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,02 | 14 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 3,6 MW | 14 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 14 MW | 13 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
0 MW | 14 |
Steckbrief | Hamburg | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
122 MW | 15 |
Bruttozubau 2022 | 0 MW | 14 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 0 % | 10 |
Nettozubau 2022 | 0 MW | 14 |
Genehmigungen 31.12.22 | 0 MW | 15 |
Leistung (kW)/km² | 161 kW/km² | 9 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,00 | 15 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 3,6 MW | 14 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 0 MW | 15 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
0 MW | 14 |
- BVerwG-Urteil: „Potenziell stark nachteilige Folgen für die Windenergie“ (Dezember 2023)
- Windenergie an Land: Ausschreibungsrunde vom November knapp unterzeichnet (Dezember 2023)
- Windzubau an Land mit zweitem Monatsrekord in Folge (November 2023)
- Nach acht Monaten: Neu genehmigte Leistung von Windkraftanlagen 44 Prozent über Vorjahr (September 2023)
- Zubau Wind an Land: Diskrepanz zwischen Realität und Zielsetzung bleibt zu hoch (Juli 2023)
- Windkraftzubau 2023: Schleswig-Holstein setzt sich ab (Mai 2023)
- Elf Prozent der installierten Windleistung in Deutschland steht in Wäldern (April 2023)
- Windenergie an Land: Genehmigungen ziehen allmählich etwas an (April 2023)
- Erreicht Deutschland die Windausbauziele? Habeck nach Windkraft-Gipfel optimistisch (März 2023)
- BWE-Anwendungshilfe zu EU-Notfallverordnung (Februar 2023)
- Flächen für erneuerbare Energien: AEE legt Hintergrundpapier vor (Februar 2023)
- Windenergie-Marktanteile: Nordex führt 2022 Ranking erstmals an vor Vestas und Enercon (Februar 2023)
- Windenergie an Land: Aktuelle Fragestellungen im Überblick (Januar 2023)
- Windenergie: Dauerthema Genehmigungen lähmt noch immer die Ausbaudynamik (Januar 2023)
13. Drei neue Windenergieanlagen: Saarland erreicht Bruttozubau von 12 MW
Steckbrief | Saarland | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
520 MW | 13 |
Bruttozubau 2022 | 12 MW | 13 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 25 % | 3 |
Nettozubau 2022 | 9 MW | 13 |
Genehmigungen 31.12.22 | 44,4 MW | 13 |
Leistung (kW)/km² | 202 kW/km² | 6 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,09 | 12 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 24,2 MW | 13 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 6,0 MW | 13 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
27,0 MW | 13 |
Das Saarland als kleinstes Flächenbundesland steht im Ranking des Jahres 2022 zumindest nicht mit leeren Händen da. Dem Bruttozubau von 3 neuen WEA steht allerdings der Rückbau von zwei Windkraftanlagen gegenüber, so dass bei 12 MW Bruttozuwachs nur 9 MW netto an zusätzlicher Leistung übrig bleiben. Immerhin: Gemeinsam mit Hessen und Thüringen liegt das Saarland bei der Größe der Anlagen an der Spitze: Nach Analysen der Deutschen WindGuard liegt der mittlere Rotordurchmesser bei über 140 Metern und die durchschnittliche Nabenhöhe bei 160 Metern.
Auch in Kumulation liegt das Saarland mit einem Ausbaustand von 212 WEA und 520 MW Leistung auf dem 13. Platz der installierten Windenergieleistung in Deutschland.
- FA Wind: Länderinformationen Windenergie Saarland (externer Link)
- Informationen des saarländischen Umweltministeriums (externer Link)
- Nach Windkraft-Flaute im Saarland nun „Planungs-Boom“ (August 2023)
- Windenergie: Saarland will Kommunen beteiligen (August 2023)
- Saarland: Debatte über Potenziale zum Ausbau der Windenergie (September 2021)
12. Baden-Württemberg: „The Länd“ hinkt hinterher
Steckbrief | Baden-Württemberg | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
1.745 MW | 11 |
Bruttozubau 2022 | 38 MW | 12 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 0 % | 10 |
Nettozubau 2022 | 38 MW | 12 |
Genehmigungen 31.12.22 | 359,4 MW | 9 |
Leistung (kW)/km² | 49 kW/km² | 14 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,21 | 4 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 59,1 MW | 9 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 315,2 MW | 9 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
356,9 MW | 6 |
Im Saarland kommt auf jeden Quadratkilometer rechnerisch 0,08 Windenergieanlagen. Damit erreicht das kleinste Bundesland immerhin den vierfachen Wert des großen Baden-Württemberg. Auch das Jahr 2022 hat hier keine Wende gebracht: Nur 9 neue Windenergieanlagen wurden neu errichtet und bringen einen Leistungszuwachs von 38 MW – immerhin brutto wie netto, denn einen Rückbau weist die Statistik nicht aus. Das reicht 2022 zu Platz 12 im Zubauranking – nur das Saarland und die Stadtstaaten reihen sich hinter Baden-Württemberg ein.
Der kumulierte Anlagenbestand in Baden-Württemberg summiert sich nunmehr auf 776 WEA. Ihre Gesamtleistung von 1.745 MW entspricht gerade einmal drei Prozent der deutschlandweit installierten 58,1 GW an Windenergieanlagen auf dem Land. Zumindest erreicht der Südwesten in dieser Statistik den elften Platz.
- FA Wind: Länderinformationen Windenergie Baden-Württemberg (externer Link)
- Informationen des Umweltministeriums zu Windenergie in Baden-Württemberg (externer Link)
- Windenergie in Baden-Württemberg: Hauk zweifelt an 500 neuen WEA im Staatswald (September 2023)
- RES Deutschland will 22 Windenergieanlagen in Baden-Württemberg errichten (April 2023)
- Baden-Württemberg: Branche sieht Lichtblick bei PV – und Schwachpunkt bei Windzubau (Januar 2023)
- Schwerpunkt „Erneuerbare BW“ bei der KEA wird zentrale Anlaufstelle (Dezember 2022)
- Baden-Württemberg: Ausbau erneuerbarer Energien muss vervielfacht werden (Oktober 2022)
11. Bayern: 10H-Regelung hinterlässt tiefe Spuren
Steckbrief | Bayern | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
2.613 MW | 8 |
Bruttozubau 2022 | 44 MW | 11 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 0 % | 10 |
Nettozubau 2022 | 44 MW | 10 |
Genehmigungen 31.12.22 | 112,2 MW | 12 |
Leistung (kW)/km² | 37 kW/km² | 15 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,04 | 13 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 25,6 MW | 12 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 85,2 MW | 12 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
113,9 MW | 10 |
Wie in Baden-Württemberg kommt auch in Bayern bis 2022 kein Schwung in den Ausbau der Windenergie. Hierzulande ist es die inzwischen zumindest etwas entschärfte 10-H-Regel, die den Ausbau der Windenergie zwischenzeitlich fast zum Erliegen gebracht hat. Wie in Baden-Württemberg erreicht auch Bayern nur einen rechnerischen Anteil von 0,02 Windenergieanlagen pro Quadratkilometer. Immerhin müht sich die Landesregierung inzwischen, den Ausbau der Windenergie zu unterstützen.
Bei der Kumulation liegen die Bayern mit 1.143 Anlagen und einer installierten Leistung von 2.613 MW auf Platz 8 des Bundesländer-Rankings. Für das Jahr 2022 stehen Platz 11 und ein Zubau von 44 MW zu Buche.
- FA Wind: Länderinformationen Windenergie Bayern (externer Link)
- Informationen des Landeswirtschaftsministerium zur Windenergie (externer Link)
- Bayern: 10H noch immer starkes Ausbauhemmnis (Januar 2024)
- Umfrage zur Windenergie: Mehrheit der Bayern gegen 10H-Abstandsregel (September 2022)
- Bayerische Staatsforsten versteigern geeignete Standorte für Windkraftanlagen (August 2022)
- Bayerns Klimaschutzgesetz passiert Kabinett – Aiwanger spricht von Windkraft-Turbo (Juni 2022)
10. Mecklenburg-Vorpommern verliert 2022 an Boden: Nur 15 neue Windenergieanlagen
Steckbrief | Mecklenburg-Vorpommern | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
3.573 MW | 7 |
Bruttozubau 2022 | 57 MW | 10 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 0 % | 10 |
Nettozubau 2022 | 50 MW | 9 |
Genehmigungen 31.12.22 | 381,4 MW | 8 |
Leistung (kW)/km² | 153 kW/km² | 10 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,11 | 9 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 184,0 MW | 5 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 670,7 MW | 5 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
321,8 MW | 8 |
Verglichen mit Baden-Württemberg und Bayern ist Mecklenburg-Vorpommern beim Ausbau der Windenergie in der Vergangenheit schon gut vorangekommen. Das Jahr 2022 geht aber eher als verlorenes Jahr in die Windkrafthistorie ein. 15 neue Windenergieanlagen haben einen Zubau von 57 MW gebracht. Netto bleiben nur 50 MW übrig, da 6 WEA zurückgebaut wurden. Das soll nach dem Willen der Landesregierung aber nicht so bleiben, im Januar 2023 hat der Landtag ein Windkraftbeschleunigungsgesetz verabschiedet.
In der Kumulation steht Mecklenburg-Vorpommern bei 1.837 WEA mit einer Gesamtleistung von 3.573 MW – Platz 7 unter allen Bundesländern.
9. Sachsen: Alternder Anlagenbestand macht Sorgen
Steckbrief | Sachsen | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
1.326 MW | 12 |
Bruttozubau 2022 | 59 MW | 9 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 27 % | 2 |
Nettozubau 2022 | 58 MW | 7 |
Genehmigungen 31.12.22 | 133,3 MW | 11 |
Leistung (kW)/km² | 72 kW/km² | 13 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,10 | 10 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 46,8 MW | 10 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 161,3 MW | 11 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
83,2 MW | 12 |
Auf Position 9 des Zubaurankings reiht sich Sachsen ein. Im vergangenen Jahr wurden hier 11 neue Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 59 MW neu errichtet, eine Altanlage wurde zurückgebaut. Beim Repowering liegt Sachsen im vergangenen Jahr auf Platz 6: Mit 16 MW und drei repowerten Anlagen ergibt sich ein – auf den Bruttozubau bezogener – Repoweringanteil von 29 Prozent; dies ist sogar die zweithöchste Quote in ganz Deutschland.
Das Thema Repowering ist auch im Kontext mit dem Alter des Anlagenparks zu sehen. In Sachsen der Anteil der mittlerweile ausgeförderten Windenergieleistung mit 35 Prozent dreimal so hoch wie im Bundesdurchschnitt, hält die FA Wind fest. „Der sächsische Windpark hat mit 18,6 Jahren auch das höchste Durchschnittsalter im Bundesländervergleich“. Bis 2026 verlieren hier 55 Prozent der installierten Leistung im Land ihren Vergütungsanspruch gemäß EEG.
8. Hessen verkürzt Abstand auf das große Bayern
Steckbrief | Hessen | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
2.389 MW | 9 |
Bruttozubau 2022 | 63 MW | 8 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 0 % | 10 |
Nettozubau 2022 | 56 MW | 8 |
Genehmigungen 31.12.22 | 572,8 MW | 5 |
Leistung (kW)/km² | 113 kW/km² | 11 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,24 | 2 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 163,7 MW | 6 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 451,8 MW | 7 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
175,7 MW | 9 |
In Hessen wurden im Jahr 2022 in acht Landkreisen 14 Windenergieanlagen in Betrieb genommen. Zudem waren Anfang Januar 2023 Genehmigungen für 120 Windenergieanlagen in elf Landkreisen mit einer Leistung von 573 MW registriert; davon hatten 79 Anlagen einen gültigen Zuschlag aus der Ausschreibung.
Im Zubauranking des Jahres 2022 liegt Hessen mit 63 MW auf Platz 8. Der Nettozubau liegt bei 56 MW: 7 WEA mit einer Gesamtleistung von 7 MW wurden abgebaut, ein Repowering fand 2022 in Hessen nicht statt. Den Abstand bei der insgesamt installierten Leistung hat man mit jetzt 2.389 MW gegenüber dem großen Nachbarn Bayern (2.613 MW) ein wenig verkürzen können.
7. Rheinland-Pfalz: Wenig Erfolg in den Ausschreibungen 2022
Steckbrief | Rheinland-Pfalz | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
3.891 MW | 6 |
Bruttozubau 2022 | 71 MW | 7 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 20 % | 5 |
Nettozubau 2022 | 68 MW | 6 |
Genehmigungen 31.12.22 | 486,4 MW | 6 |
Leistung (kW)/km² | 196 kW/km² | 8 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,13 | 8 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) |
138,9 MW |
7 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 486,2 MW | 6 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
347,1 MW | 7 |
Rheinland-Pfalz gehört zu den Ländern, in denen in der Vergangenheit bereits beachtliche Erfolge beim Ausbau der Windenergie erreicht wurden. So lieft das Land mit einer kumulierten Windenergieleistung von 3.891 MW unter allen Bundesländern auf dem 6. Rang, weit vor Bayern und Baden-Württemberg. Im Jahr 2022 lief es aber nicht ganz so gut, ein Zubau von 71,5 MW bedeuten Platz 7 und einen Anteil von 3,0 Prozent am Zubau im Jahr 2022. In den Ausschreibungen kam das Land auch nicht erfolgreich zum Zug, wie die Deutsche WindGuard festhält. Demnach erzielt Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Thüringen, Baden-Württemberg, Sachsen und Bayern bezogen auf die Landesfläche die geringsten Erfolge in den Ausschreibungen und weist je Quadratkilometer der Landesfläche weniger als 5 kW/km² bezuschlagter Leistung auf.
6. Sachsen-Anhalt: 25 Anlagen zugebaut – 70 rückgebaut
Steckbrief | Sachsen-Anhalt | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
5.344 MW | 5 |
Bruttozubau 2022 | 104 MW | 6 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 44 % | 1 |
Nettozubau 2022 | 40 MW | 11 |
Genehmigungen 31.12.22 | 480,3 MW | 7 |
Leistung (kW)/km² | 261 kW/km² | 4 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,09 | 11 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 87,3 MW | 8 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 382,9 MW | 8 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
382,0 MW | 5 |
Auf Platz 6 des Länderrankings im Jahr 2022 liegt Sachsen-Anhalt. Mit einem Bruttozubau von 104 MW erreicht das Land einen Anteil von 4 Prozent des Gesamtzubaus im vergangenen Jahr. Betrachtet man allerdings den Nettozubau, liegt Sachsen-Anhalt deutlich weiter hinten. Der Grund: Es wurden im Jahr 2022 70 WEA mit einer Gesamtleistung von 64 MW zurückgebaut, womit der Nettozubau nur bei 40 MW liegt. Dieser Trend wird in den kommenden Jahren anhalten; Bis 2026 fallen hier 53 Prozent der installierten Leistung ihren Förderanspruch nach dem EEG.
Zugleich ist Sachsen-Anhalt im Jahr 2022 die Nummer 1 in Sachen Repowering. Nach Berechnung der Deutschen WindGuard liegt der Repowering-Anteil am Bruttozubau bei 44 Prozent – kein anderes Bundesland kommt auf mehr als 30 Prozent.
Bei der kumulierten Leistung liegt Sachsen-Anhalt sogar auf Rang 5 unter den Bundesländern. 2.800 Windenergieanlagen im Land stellen eine Leistung von 5.344 MW bereit. Bei der Dichte erreicht Sachsen-Anhalt mit 0,14 WEA pro Quadratkilometer den zweiten Platz – nur Schleswig-Holstein kommt hier auf mehr Windkraftanlage pro Fläche.
- Kein pauschales Verbot mehr: Sachsen-Anhalt will Windkraft im Wald zulassen
(Februar 2024) - FA Wind: Länderinformationen Windenergie in Sachsen-Anhalt (externer Link)
- Informationsportal des Landesumweltministeriums (externer Link)
- Sachsen-Anhalt: Linke fordert Gesetz zur Beteiligung von Kommunen (Oktober 2023)
- Windenergie: Sachsen-Anhalt legt Teilflächenziele fest (Juni 2023)
- Elster Repowering: Leistung und Stromertrag werden vervielfacht mit 16 statt 50 Anlagen (März 2023)
- Sachsen-Anhalt: Pläne zu Windenergie im Wald bekräftigt (November 2022)
- Entwurf für Windflächenbedarfsgesetz: Reaktionen aus den Bundesländern (Juni 2022)
5. Thüringen: 23 neue WEA bringen 105 MW Leistung
Steckbrief | Thüringen | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
1.797 MW | 10 |
Bruttozubau 2022 | 105 MW | 5 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 12 % | 8 |
Nettozubau 2022 | 102 MW | 5 |
Genehmigungen 31.12.22 | 292,4 MW | 10 |
Leistung (kW)/km² | 111 kW/km² | 12 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,16 | 5 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 32,5 MW | 11 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 250,6 MW | 10 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
102,9 MW | 11 |
Auf dem fünften Platz des Rankings im Jahr 2022 positioniert sich Thüringen. Anders als das sechstplatzierte Sachsen-Anhalt reicht ein Bruttozubau von 105 MW dank eines geringfügigen Rückbaus von nur zwei Anlagen für einen Nettozubau von 102 MW.
Beim Anlagenbestand liegt Thüringen deutlich weiter hinten im Bundesländer-Ranking. Die Deutsche WindGuard hat Ende 2022 eine kumulierte Leistung von 1.797 MW ermittelt. Immerhin gelang es dem Bundesland damit, an Baden-Württemberg vorbeizuziehen. Die Anlagendichte ist mit 0,05 WEA/km² immerhin mehr als doppelt so hoch wie im Südwesten.
- FA Wind: Länderinformationen Windenergie Thüringen (externer Link)
- Portal des Landesumweltministeriums zur Windenergie (externer Link)
- Thüringen: Künftig Gewinnbeteiligung per Gesetz bei Windenergie (Juni 2023)
- „Paukenschlag“: Länder dürfen Windenergie im Wald laut BVerfG nicht generell verbieten (November 2022)
- Thüringen: Rot-rot-grüne Regierungsfraktionen einigen sich mit CDU auf Kompromiss im Windstreit (Juli 2022)
4. Nordrhein-Westfalen: 17 Prozent Anteil an deutschem Bruttozubau
Steckbrief | Nordrhein-Westfalen | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
6.755 MW | 4 |
Bruttozubau 2022 | 420 MW | 4 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 19 % | 6 |
Nettozubau 2022 | 390 MW | 3 |
Genehmigungen 31.12.22 | 1.858,9 MW | 2 |
Leistung (kW)/km² | 198 kW/km² | 7 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,28 | 1 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 530,8 MW | 3 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 1.951,9 MW | 1 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
1.625,1 MW | 1 |
In Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2022 fast 100 neue Windenergieanlagen errichtet. Mit einer Gesamtleistung von 420 MW erreichen die 98 neuen Anlagen einen Anteil von 17 Prozent am Jahreszubau. Auch bei den Gesamtinstallationen liegt NRW – bezogen auf die Leistung – auf Rang 4 unter den Bundesländern. Hier beträgt der Anteil des bevölkerungsreichsten Bundeslands allerdings nur 12 Prozent (3.603 WEA mit 6.755 MW Leistung). Im Vergleich zum Vorjahr hat NRW den Zubau um gut ein Viertel gesteigert.
Der Rückbau im Jahr 2022 beläuft sich auf 30 MW und 31 Windenergieanlagen, der Nettozubau erreicht damit 390 MW, womit NRW in dieser Hinsicht sogar auf Platz 3 der Jahresstatistik liegt. Die Repowering-Leistung liegt bei 80 MW (19 WEA), damit entfallen 19 Prozent der zugebauten Bruttoleistung auf Repoweringprojekte. Mit 0,11 Windenergieanlagen pro km² zu den sechs Bundesländern, die hier die Marke von 0,1 WEA/km² übersteigen.
- FA Wind: Länderinformationen Windenergie Nordrhein-Westfalen (externer Link)
- Brancheninformation des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (externer Link)
- Windenergie: Landtag von NRW verabschiedet Bürgerenergiegesetz (Dezember 2023)
- Windenergie in NRW: SPD hat noch Fragen (September 2023)
- Nefino-Analyse: Viele Flächen im Regionalplan Münster für Ausbau der Windenergie ungeeignet (September 2023)
- 1.000-Meter-Abstand von WEA in NRW: Landtag stimmt für Wegfall (August 2023)
- NRW: Mehr als genug verfügbare Flächen für den erforderlichen Ausbau der Windenergie (Juni 2023)
- NRW: Genehmigungszahlen für Windenergie machen Hoffnung (April 2023)
- Nordrhein-Westfalen: FAQ zur Umsetzung neuer Windenergievorgaben (März 2023)
- „Massiver Ausbau Erneuerbarer“: NRW beschließt Eckpunkte – 1.500-Meter-Regel soll fallen (August 2022)
3. Brandenburg: 425 MW Zubau heben Installationen über 8-GW-Marke
Steckbrief | Brandenburg | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
8.273 MW | 2 |
Bruttozubau 2022 | 425 MW | 3 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 12 % | 9 |
Nettozubau 2022 | 387 MW | 4 |
Genehmigungen 31.12.22 | 1.055,4 MW | 4 |
Leistung (kW)/km² | 279 kW/km² | 3 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,13 | 7 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 425,0 MW | 4 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 790,9 MW | 4 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
475,5 MW | 4 |
In Brandenburg sind Ende 2022 fast genau 4.000 Windenergieanlagen installiert. Im abgelaufenen Jahr kamen laut Deutscher WindGuard 91 Anlagen neu hinzu – 37 wurden abgebaut. Die kumulierte Anlagenleistung stieg um 425 MW brutto und 387 MW netto. Mit 12 Prozent rangiert das Land bei der Repowerinquote im Mittelfeld. Der Bruttozubau reicht im Jahr 2022 zu Platz 3 im Länderranking.
Mit einer Anlagendichte von 0,13 WEA/km² liegt Brandenburg hinter Bremen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt gemeinsam mit Niedersachsen auf dem geteilten vierten Platz. Sorgen macht die Genehmigungssituation im Land. Mit 299,2 MW im Jahr 2022 wurde die genehmigte Leistung aus dem Vorjahr (530,9 MW) nach Analysen der FA Wind deutlich verfehlt.
- FA Wind: Länderinformationen Windenergie Brandenburg (externer Link)
- Brancheninformationen des BWE-Landesverbands Berlin/Brandenburg (externer Link)
- Brandenburg: 480 Windenergieanlagen produzierten temporär mehr Strom (Juni 2023)
- Brandenburg beschließt neue Flächenziele für Windkraft (Februar 2023)
- Brandenburg beschließt 1.000 Meter Mindestabstand für Windkraftanlagen (Mai 2022)
2. Niedersachsen: Windenergieland Nummer 1 im Jahresranking auf Rang 2
Steckbrief | Niedersachsen | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
12.084 MW | 1 |
Bruttozubau 2022 | 462 MW | 2 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 15 % | 7 |
Nettozubau 2022 | 425 MW | 2 |
Genehmigungen 31.12.22 | 1.866,8 MW | 1 |
Leistung (kW)/km² | 253 kW/km² | 5 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,15 | 6 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 638,2 MW | 2 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 1.138,0 MW | 3 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
1.285,4 MW | 2 |
Niedersachsen ist das einzige Bundesland, das bereits mehr als 10 Gigawatt an Windenergieleistung installiert hat. Der Abstand zum bei der kumulierten Leistung zweitplatzierten Brandenburg liegt bei fast Gigawatt. In Niedersachsen sind inzwischen auch mehr als 6.000 Windenergieanlagen am Netz, mehr als jede fünfte Windkraftanlage im deutschen Binnenland steht in Niedersachsen.
In der Rangliste für das Jahr 2022 steht Niedersachsen auf Rang 2. Einen Bruttozubau von 462 MW (99 Anlagen) steht ein Rückbau von 36 MW (31 Anlagen) gegenüber, so dass die Nettoleistung um gut 425 MW gestiegen ist. Die Repoweringquote liegt damit laut Deutscher WindGuard bei 15 Prozent.
Für die nächste Zeit wird sich an der Dominanz des geographisch begünstigten Niedersachsen in Sachen Windenergie nichts ändern: Nach Angaben der Fachagentur Wind an Land wurde jede vierte im Jahr 2022 genehmigte Anlage in Niedersachsen bewilligt. Die mittlere Generatorleistung der neu zugelassenen Windturbinen übersprang dabei erstmals die 5-MW-Schwelle.
- Länderinformationen Windenergie Niedersachsen (externer Link FA Wind an Land, letzte geprüfte Aktualisierung: März 2023)
- Niedersachsen: Kabinett beschließt „Windenergiebeschleunigungsgesetz“ (Oktober 2023)
- Niedersachsen: Obergrenze für Windenergieflächenvorgaben (Mai 2023)
- Ausbau der Windenergie bringt enercity 2023 kräftigen Schub bei Erneuerbaren (März 2023)
- Niedersachsen: 90 Prozent Erneuerbare bis 2035 (November 2022)
- Ausbau der Windenergie: Niedersachsen fordert Ausgleich (Mai 2022)
1. Das kleine Schleswig-Holstein ist 2022 in Sachen Windenergie die klare Nummer Eins
Steckbrief | Schleswig-Holstein | Rang unter allen Bundesländern |
Installierte Gesamtleistung (Stand: 31.12.2022) |
7.456 MW | 3 |
Bruttozubau 2022 | 545 MW | 1 |
Repowering 2022 (Anteil an Bruttozubau – MW) | 24 % | 4 |
Nettozubau 2022 | 470 MW | 1 |
Genehmigungen 31.12.22 | 1.779,7 MW | 3 |
Leistung (kW)/km² | 472 kW/km² | 2 |
Tendenz (Genehmigung / Gesamtinstallationen) | 0,24 | 3 |
Zubau 2023 (brutto, Stand: 17. Januar 24) | 1.215,8 MW | 1 |
Genehmigungen 2023 (Stand: 17. Januar 24) | 1.311,5 MW | 2 |
Zuschläge in Ausschreibungen 2023 (bis Termin November 23) |
1.080,5 MW | 3 |
Sowohl beim Brutto- als auch beim Nettozubau ist Schleswig-Holstein im Jahr 2022 der unangefochtene Spitzenreiter. Als einziges Bundesland weist Schleswig-Holstein einen Bruttozubau von mehr als 100 Anlagen aus. Mit exakten 132 neuen Turbinen wurde der Zubau des zweitplatzierten Niedersachsen um ein sattes Drittel überboten. Bei der Leistung steht mit 545 MW brutto und 470 MW netto ebenfalls ein deutlicher Vorsprung zu Buche.
Bei der installierten Gesamtleistung liegt Schleswig-Holstein mit 7.456 MW auf Platz 3 hinter Niedersachsen und Brandenburg. 13 Prozent der installierten Windenergieleistung Deutschlands stehen ganz im Norden der Republik. Mit 0,20 WEA/km² liegt Schleswig-Holstein gemeinsam mit Bremen (0,21 WEA/km²) weit vor allen anderen Bundesländern.
Für die nächste Zeit ist allerdings fraglich, ob Schleswig-Holstein den Platz an der Spitze des Rankings lange wird verteidigen können. Bei den Genehmigungen, die im Jahr 2022 erteilt wurden, liegt Schleswig-Holstein mit 108 an Rang drei – allerdings ein gutes Stück hinter Niedersachsen (197) und Nordrhein-Westfalen (185). Auch bei der Gesamtzahl der Genehmigungen liegen Nordrhein-Westfalen (412) und Niedersachsen (377) nunmehr vor Schleswig-Holstein, das 363 genehmigte Anlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 1.780 MW vorweisen kann. Hier bahnt sich ein spannender Dreikampf zwischen den drei Bundesländern um die Spitzenposition beim Ausbau der Windenergie in Deutschland an.
- FA Wind: Länderinformationen Windenergie Schleswig-Holstein (externer Link)
- Informationsportal des Energiewende-Ministeriums (externer Link)
- OVG: Regionale Windpläne für Mitte Schleswig-Holsteins haben Bestand (Juni 2023)
- Gericht kippt Windpläne für den Norden Schleswig-Holsteins (März 2023)
- Schleswig-Holstein: Branche fordert „Turbo für den Ausbau der erneuerbaren Energien“ (November 2022)
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