Wind-Ausschreibungen: Beteiligungsquote von nur 17 Prozent – Enercon und Vestas vorn

Windkraftanlage unter wolkigem Himmel
Symbolbild (Quelle: ContextCrew)

Die neunte Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land war die bislang am deutlichsten unterzeichnete Runde: Nach Ausschluss der fehlerbehafteten Gebote konnte lediglich 42 Prozent des ausgeschriebenen Gebotsvolumens vergeben werden. Wie die Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) jetzt analysiert hat, lag die tatsächliche Beteiligungsquote gerade einmal bei 17 Prozent, „denn von dem potenziell teilnahmeberechtigten Leistungsvolumen (1.780 MW) wurden lediglich 295 MW zum 1. Mai 2019 geboten“.

Die Bundesnetzagentur hatte bei der Veröffentlichung des Ausschreibungsergebnisses von einer „neuen besorgniserregenden Dimension“ gesprochen. Zuschläge gingen überhaupt nur in acht Bundesländer. Südlich der Mainlinie wurde gerade mal eine Windenergieanlage bezuschlagt, führt die FA Wind aus.

Obergrenze im Netzausbaugebiet erneut nicht ausgeschöpft

Bürgerenergiegesellschaften ersteigerten in der Mai-Ausschreibung zwei Zuschläge für drei Anlagen, die allesamt innerhalb des Netzausbaugebiets geplant sind. Die Zuschlagsobergrenze im Netzausbaugebiet wurde ein weiteres Mal nicht ausgeschöpft: 11 der 35 Zuschläge bzw. ein Viertel der bezuschlagten Anlagenleistung gingen in diese Region.

Ausgeschriebene, gebotene bzw. nicht gebotene Leistungsmengen für Windenergie an Land; Grün schraffierte
Säulen beinhalten auch Gebote für (noch) nicht genehmigte Anlagen; (Daten: BNetzA, Grafik: FA Wind).

Erfolgreich waren in der Mai-Ausschreibung insgesamt 68 Windturbinen mit zusammen 270 MW Leistung. Jeweils 20 Anlagen entfallen auf Enercon sowie auf Vestas. Weitere 12 Anlagen sind Modelle von GE. Der erfolgreichste Anlagentyp war in dieser Runde die E-126 von Enercon mit insgesamt 11 Exemplaren.

Südlich der Mainlinie nur 11 Prozent der insgesamt bezuschlagten WEA geplant

Die kumulierte Betrachtung der Ergebnisse über neun Ausschreibungsrunden zeige eine unverändert hohe Zuschlagskonzentration im Norden Deutschlands, so die FA Wind weiter. Nördlich der Mainlinie sind 89 Prozent der bislang bezuschlagten Windenergieanlagen geplant, südlich davon lediglich elf Prozent.

Von 1.644 Anlagen, die bislang bezuschlagt wurden, waren Mitte Mai 60 Prozent (991 WEA) immissionsschutzrechtlich genehmigt. Davon waren 127 Anlagen (413 MW) bis Mitte Mai 2019 in Betrieb gegangen. 63 Prozent der genehmigten Windturbinen erhielten einen Zuschlag innerhalb von sechs Monaten nach Genehmigungserteilung.

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