Im ersten Halbjahr 2020 wurden in Deutschland 248,2 Mrd. kWh Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist. Mit 128,4 Mrd. kWh kam der Strom zu 51,8 Prozent aus erneuerbaren Energien. Das geht aus den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Im ersten Halbjahr 2019 hatte der Anteil noch 43,4 Prozent betragen. Damit ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 um 8,3 Prozent gestiegen.
Den höchsten Anstieg verzeichnete mit + 12,9 Prozent der Strom aus Windkraft, was vor allem am sehr windreichen ersten Quartal 2020 lag. Mit 29 Prozent der eingespeisten Strommenge war die Windkraft zugleich der wichtigste Energieträger für die inländische Stromerzeugung im ersten Halbjahr dieses Jahres.
Ebenfalls stark gestiegen ist laut Destatis die Stromerzeugung aus Photovoltaik: Die eingespeiste Solarstrommenge stieg in H1.2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,9 Prozent, begünstigt durch ein besonders sonniges Frühjahr. Dagegen sank die eingespeiste Strommenge aus konventionellen Energieträgern um 22,6 Prozent. Insbesondere die Einspeisung von Kohlestrom war mit – 37,8 Prozent deutlich niedriger als im Vorjahreszeitraum.
Stromimporte deutlich gestiegen, Deutschland aber weiter Netto-Exporteur
Die Stromimporte sind im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 43,3 Prozent auf 25,7 Mrd. kWh gestiegen. Ein Grund hierfür ist Destatis zufolge der abnehmende Anteil der inländischen Einspeisung aus grundlastfähigen, meist konventionell betriebenen Kraftwerken (hauptsächlich Kohle, Kernenergie und Erdgas). Insbesondere bei Windstille oder Dunkelheit wurde daher zur Deckung des Strombedarfs Strom importiert. Hauptimportland für Strom war Frankreich mit 8,7 Mrd. kWh.
Die exportierte Strommenge sank in H1.2020 gegenüber H1.2019 um 11,6 Prozent auf 33,6 Mrd. kWh. Insgesamt wurde aber weiterhin mehr Strom aus Deutschland exportiert als nach Deutschland importiert.