Die Bundesnetzagentur meldet für den Zeitraum Januar bis November einen Solarzubau von 4,4 GW und einen Windkraftzubau von 1,5 GW brutto. Bei der Solarstromerzeugung wurde im Berichtsmonat November 2020 ein Zubau von 481 MW registriert, das war der stärkste Zubau unter den ersten elf Monaten des abgelaufenen Jahres. Bei der Windenergie an Land brachte der November einen Bruttozubau von 149 MW, was nach Januar und Februar der drittstärkste Ausbaumonat war.
Der Jahreszubau im Bereich der Windenergie teilt sich bis November 2020 auf 1.270 MW Onshore-Windenergie und 238 MW Offshore-Windenergie auf. Offshore wurde zuletzt im Juli 2020 ein Zubau registriert. Zum Zubauvolumen im Onshore-Bereich zählen auch Pilotwindenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 21,1 MW.
Beim Solarzubau wird 2020 das beste Zubaujahr seit 2012 werden, als 7,6 GW an neuer Kapazität errichtet wurden. Vom Bruttozubau von 4,40 GW entfallen 3,63 GW oder 83 Prozent auf PV-Anlagen, die außerhalb der EEG-Ausschreibungen errichtet wurden. Schwach bleibt der Trend im Bereich von geförderten Mieterstromanlagen. Lediglich 14,4 MW Leistung erreichen die neuen Solarstromanlagen, die eine Förderung nach dem Mieterstromgesetz erhalten. Im November 2020 sind hier gerade einmal 773 kW dazugekommen – das ist der niedrigste Wert im bisherigen Jahresverlauf.
Für den Bereich der Bioenergie weist das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur einen Bruttozubau von 64,8 MW im Zeitraum Januar bis November 2020 aus. 57 Prozent dieses Volumens entfallen auf Biomasseanlagen, die außerhalb der EEG-Ausschreibungen errichtet wurden. Die Summe der flexibel bereitgestellten zusätzlich installierten Leistung im Rahmen der Flexibilitätsprämie nach § 50b EEG ist im November 2020 noch einmal geringfügig um 850 kW gestiegen. Für das gesamte Jahr summiert sich die Kapazitätsausweitung auf 1.264 MW.
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(Stand: 08. Januar 2021)
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