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Wasserstoff-Hochlauf

ZSW: Startschuss für Ausbau des Elektrolysetestfelds ElyLab

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Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat den weiteren Ausbau seines Elektrolysetestfelds im Rahmen des Test- und Innovationszentrums „ElyLab“ gestartet. Gefördert wird das Projekt durch das baden-württembergische Wirtschaftsministerium im Rahmen des Programms „Strategic Technologies for Europe Platform (STEP)“, berichtet das ZSW. Das zur Verfügung stehende Budget beläuft sich auf rund 7,6 Mio. € über eine Laufzeit von 3 Jahren. Mit STEP sollen strategisch bedeutende und neu entstehende Technologien sowie ihre jeweiligen Wertschöpfungsketten unterstützt werden, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit, Sicherheit und Souveränität der EU zu stärken und Abhängigkeiten in strategischen Technologiebereichen zu verringern.

„Mit dem Ausbau der Prüfinfrastruktur verkürzen wir die Entwicklungszeiten von Elektrolyse-Technologien erheblich. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen“, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) anlässlich der Übergabe des symbolischen Förderschecks am 29. Januar 2025 in Stuttgart. „Mit dem ElyLab können wir die Rahmenbedingungen für künftiges Wachstum schaffen. Das ist angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage wichtiger denn je“, so Hoffmeister-Kraut weiter.

Schon heute biete das ZSW mit dem ElyLab seinen Kunden das größte Test- und Innovationsangebot für Elektrolyseure in Süddeutschland an. Im ElyLab werden aktuell 10 Prüfstände im Leistungsbereich bis 500 Kilowatt betrieben. Mit Stromstärken bis zu 20.000 Ampere können auch Elektrolysestack-Designs bis in den Multimegawatt-Maßstab validiert werden. Mit den bewilligten Fördergeldern soll das Testfeld nun um 400 Quadratmeter an neuer Labor- und Bürofläche erweitert werden.

Künftig auch AEM-Technologien im Programm des Testangebots

Neben der Alkalischen Elektrolyse (AEL) wird das Testangebot auch auf die so genannte AEM-Elektrolyse (Anionen-Exchange-Membran) ausgeweitet. „Mit den geplanten Infrastrukturerweiterungen und neuen Prüfständen für Stack- und Komponententests werden wir unsere Testkapazitäten nahezu verdoppeln und können so die stetig steigende Nachfrage bedienen“, sagt Marc-Simon Löffler, Leiter des Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren am ZSW.

Ziel von ElyLab sei es, Innovationen zu befördern sowie Unternehmen bei der Entwicklung von Elektrolyseprodukten mit Testangeboten und Beratungsdienstleistungen zu unterstützen. Die Wasserelektrolyse sei ist die Schlüsseltechnologie für die zukünftige grüne Wasserstoffwirtschaft mit bedeutenden Chancen für den Technologiestandort Deutschland und mit globalem Exportpotenzial für deutsche Unternehmen.

Schneller Technologietransfer und Qualitätssicherung wichtig für H2-Hochlauf

Um die ambitionierten Ausbauziele für Elektrolyseure in Deutschland, in Europa und weltweit erreichen zu können, sei neben dem zügigen Ausbau von Fertigungskapazitäten ein schneller Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft und die Qualitätssicherung bei der Entwicklung von (Vor-) Produkten unerlässlich. Die praxisnahe Validierung von Materialien, Komponenten bis hin zu Gesamtsystemen ist hierbei essentiell für die Herstellung international wettbewerbsfähiger Produkte. Dafür können unabhängige Innovations- und Prüfzentren wichtige Beiträge leisten.

„Für einen erfolgreichen Markthochlauf wird es auch entscheidend sein, geeignete beschleunigte Alterungsprozeduren zu entwickeln“, heißt es seitens des ZSW weiter. Nur auf diese Weise ließen sich die im Rahmen der Produktentwicklung erforderlichen Entwicklungszyklen und Qualitätssicherungsmaßnahmen in deutlich kürzerer Zeit als bislang realisieren und so die angestrebten Ausbauziele für die Elektrolyse zuverlässig erreichen. Im Rahmen des neuen Projektes werden auch die hierfür erforderlichen Test- und Analysemethoden am ZSW weiterentwickelt und ausgebaut.

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