Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 37.000 Heimspeicher installiert, damit ist der Zubau im Vergleich zu 2016 mit 24.800 neuen Heimspeichern um rund die Hälfte gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Analyse von EuPD Research. Als Gründe für das Wachstum nennt EuPD Research den bestehenden Förderrahmen, einen hohen Wettbewerb mit weiter sinkenden Produktpreisen sowie die Zunahme der Neuinstallationen von Photovoltaikanlagen.
Die Installation von Photovoltaikanlagen in dem Größensegment zwischen 3 und 10 kWp, die häufig um Heimspeicher ergänzt werden, summierte sich im Jahr 2017 auf gut 50.000 Neuinstallationen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der neuen Photovoltaikanlagen in diesem Segment somit um knapp ein Drittel. Nahezu jeder fünfte Heimspeicher wurde allerdings in ein bestehendes Photovoltaiksystem integriert.
Der Verkauf von Heimspeichern summierte sich den Zahlen von EuPD Research zufolge sogar auf 44.000 Einheiten. Die Differenz zu den 37.000 Neuinstallationen von Heimspeichern erklärt das Bonner Marktforschungsunternehmen damit, dass sich ein Anteil von 15 Prozent der Systeme in der Lagerung bzw. im Verkaufsprozess beim Großhandel, bei Installateuren sowie anderen Zwischenhändlern befindet.
Sonnen erneut an der Spitze
Trotz des starken Wettbewerbs hat sich sonnen, der Speicherspezialist aus dem bayerischen Wildpoldsried, wiederholt an der Spitze der Top-10-Anbieter behauptet. Das Unternehmen verzeichnete einen Marktanteil von 21 Prozent. Das südkoreanische Chemieunternehmen LG Chem, das seinen Sitz als einziges Unternehmen der Top 7 außerhalb von Deutschland hat, liegt mit einem Anteil von 18 Prozent auf Platz 2. Gefolgt wird das Führungsduo von E3/DC, die Deutsche Energieversorgung (SENEC), Solarwatt und Varta mit Marktanteilen zwischen neun und elf Prozent.
Die Analyse der Marktanteile lässt erkennen, dass trotz einer Anzahl von über 50 Anbietern von Heimspeicherlösungen im deutschen Markt, der größte Anteil bei den Top-Unternehmen liegt. Entsprechend decken die 3 größten Anbieter sonnen, LG Chem und E3/DC bereits die Hälfte des deutschen Marktes ab.
Prognose für 2018 liegt bei 45.000 neuen Heimspeichern
Für 2018 rechnet EuPD Research mit einem anhaltenden Wachstum im Heimspeichermarkt und prognostiziert ein Marktvolumen von 45.000 Neuinstallationen in Deutschland. Als Markttreiber sieht EuPD Research den Zubau an Photovoltaikanlagen zwischen 3 und 10 kWp, der bereits im Januar 2018 knapp beim doppelten Wert des Vorjahres lag. Daneben tragen Strompreiserhöhungen zahlreicher Energieversorger zur steigenden Wirtschaftlichkeit von Speicherlösungen bei. Die Ressourcenkonkurrenz zur Elektromobilität und deren steigende Bedeutung in Deutschland und Europa nimmt EuPD Research hingegen als Hemmnisfaktor wahr. Die Folge könnte eine Preisstagnation für Heimspeicher sein.
Die Kosten für Solarstromspeicher haben sich BSW-Solar zufolge in den vergangenen vier Jahren halbiert. Inzwischen werde jede zweite neue Solarstromanlage im Eigenheimbereich mit einem Speicher kombiniert. Körnig erwartet, dass die Nachfrage weiter steigen wird: „Um den preiswerten Solarstrom für möglichst viele Anwendungen nutzen zu können, werden immer mehr Verbraucher und Gewerbebetriebe Solaranlagen, Speicher und Ladestation für Elektromobile miteinander verknüpfen. Die Technologien ergänzen und beflügeln einander ideal.“