Nicht selten lösen sich Diskussionen über die Energiepolitik und den langfristig erforderlichen Pfad für eine dekarbonisierte und sichere künftige Versorgung dieser Tage in einer extremen Polarisierung auf. Anders als im Diskurs bauen die Beiträge der Teilnehmer nicht aufeinander auf – und es geht selten darum, ein gemeinsames Verständnis oder sogar ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Hier hilft letztlich nur der Versuch, auf belastbare Daten und Fakten zu verweisen, deren Interpretation sich in einem begrenzten Rahmen bewegt. (Beitragsbild: vencav / stock.adobe.com)

In Ausgabe 32.2023 von ContextCrew Neue Energie geht es im Titelbericht darum, den aktuellen Status und die Perspektiven der Energiewende am Strommarkt zu beleuchten. Welche Mengen an grünem Strom haben wir in Deutschland schon zur Verfügung und welche Dynamik zeigt der Zubau in den verschiedenen Technologiebereichen? An belastbaren Daten zur aktuellen Entwicklung mangelt es nicht.

Mit einem dynamischen Ausbau von Windenergieanlagen und PV ist es aber nicht getan. Im Gegenteil: Der beschleunigte Zubau bringt intrinsische Herausforderungen mit sich, denen in den kommenden Jahren begegnet werden muss. Die Strommengen aus WEA und Solarstromanlagen wird deutlich zunehmen, aber sie haben ähnliche Erzeugungsprofile. Dies bedeutet Stress für die Netze – und wirtschaftliche Risiken für die Betreiber, wenn Strom in bestimmten Phasen dramatisch an Wert verliert.

Die Antwort auf diese Herausforderungen muss aus dem System selbst kommen. Und hierfür wird ein neues Strommarktdesign benötigt, das Flexibilitäten auf allen Ebenen anreizt und die erneuerbaren Energien in den Mittelpunkt der Systemlogik stellt. 

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