Verteilnetzbetreiber (VNB) sollten bei der Auslagerung ihrer Billingprozesse an einen Dienstleister sechs Kriterien im Auge haben. Bei der Auswahl des Dienstleisters ist einer Mitteilung des auf die Energiebranche spezialisierten Anbieters von IT- und Businesslösungen zufolge auf stringentes Mahnwesen, effizientes EEG-Meldewesen, einen automatisierten Neuanlageprozess, branchenspezifische Mitarbeiterqualifikation, transparente Leistungsscheine sowie auf Service-Level-Agreements für beide Seiten zu achten.
Die regulatorischen Anforderungen an Verteilnetzbetreiber werden prego services zufolge immer komplexer und unterliegen einem ständigen Wandel. Dafür sei nicht zuletzt das Messstellenbetriebsgesetz und der damit verbundene Roll-Out intelligenter Messsysteme verantwortlich. Kernprozesse wie das Billing könnten Verteilnetzbetreiber deshalb nur noch mit sehr viel Aufwand in der erforderlichen Qualität umsetzen.
„Durch die Auslagerung ihrer Billingprozesse an einen geeigneten Partner können Netzbetreiber nicht nur auf den steigenden Kostendruck reagieren“, so Thomas Weichelt, Business Consultant Utility bei prego services. „Sie können damit auch ihre digitale Transformation unterstützen und so den Weg zu Utility 4.0 ebnen. Die freigesetzten Budgets und die gewonnene Zeit schaffen Freiraum für die nötige Entwicklung neuer, smarter Geschäftsmodelle.“ Bei der Auswahl des Dienstleisters gelten laut prego services folgende sechs Kriterien:
Stringentes Mahnwesen
Die Netzbetreiber sollten einen Fokus darauf haben, das Risiko von Forderungsausfällen zu minimieren. Stringente Mahnprozesse leisteten dazu einen wesentlichen Beitrag. Insbesondere im Rahmen der Netznutzung gegenüber Lieferanten und Einspeisekunden müssten die Mahnprozesse klar strukturiert und über alle Mahnstufen definiert sein. An einen Outsourcing-Dienstleister ergebe sich die Anforderung, die notwendige Erfahrung und erforderliche Sensibilität mitzubringen, um mit den energiewirtschaftlichen Mahnprozessen professionell umzugehen.
Effizientes EEG-Meldewesen
Genauso wichtig seien effiziente und abgestimmte Abläufe im EEG-Meldewesen gegenüber den Übertragungsnetzbetreibern. Sie schützten die VNB vor Fristüberschreibungen und damit verbundenen Vertragsstrafen sowie Zahlungsausfällen durch unvollständige Datenmeldungen. Die Basis für ein funktionierendes EEG-Meldewesen bildeten eine hohe Stammdatenqualität, ein effizienter Neuanlageprozess und eine enge Verzahnung mit der EEG-Abrechnung.
Automatisierter Neuanlageprozess
Für die Bilanzierung und korrekte Abrechnung habe ein weitgehend automatisierter Neuanlageprozess einen wesentlichen Einfluss. Der Fokus sei hier auf die Schnittstellen zu legen, vom Auftragseingang über die Zählersetzung und Inbetriebnahme bis hin zur Abrechnung. Dabei sollten auch komplexe Einspeiseanlagen und vor allem Anlagen mit registrierender Leistungsmessung im Geschäftskundenbereich abgedeckt sein.
Branchenspezifische Mitarbeiterqualifikation
Die nötige Prozess- und Stammdatenqualität verlange einen fachgerechten Umgang und damit Branchen-Know-how. Der Business Process Outsourcing (BPO)-Dienstleister müsse deshalb über Mitarbeiter mit einer hohen Energiemarktkompetenz verfügen, heißt es seitens prego services.
Transparente Leistungsscheine
Die Schnittstellen und Aufgabenabgrenzung sollten mit dem Outsourcing-Dienstleister eindeutig und vor allem frühzeitig geklärt sein. Biete der Dienstleister skalierbare Leistungen an, könnten auch die künftigen Anforderungen abgedeckt werden.
Verbindliche Service-Level-Agreements (SLAs)
Ein entscheidender Faktor für die Qualitätssicherung ist prego services zufolge nicht nur die branchenspezifische Qualifikation der Mitarbeiter des Outsourcing-Dienstleisters, sondern auch die Vereinbarung verbindlicher Service-Level-Agreements für beide Seiten. Würden sie mit einem transparenten Reporting kombiniert, reduziere sich der Aufwand für die Dienstleistersteuerung auf Seiten des Auftraggebers.