Das Jahr 2020 hält trotz Corona-Krise positive Zahlen für die Wärmewende bereit: Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung und die damit verbundenen erhöhten Förderbedingungen im Marktanreizprogramm (MAP) für erneuerbare Wärme weisen eine deutlich angestiegene Zahl bewilligter Förderanträge auf. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Bündnis90/Die Grünen hervor (Drucksache 19/19790).
Moderne Holzenergie nimmt nicht nur bei den bewilligten Anträgen, sondern auch beim Klimaschutzpotential mit knapp 245.000 Tonnen eingespartem CO2 mit Abstand die Spitzenposition ein. Darauf weist der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) mit Verweis auf die Antwort der Bundesregierung hin.
Knapp die Hälfte der Anträge entfallen auf Holzfeuerungen
Die Antragszahlen für die KfW-Programme sowie das Marktanreizprogramm (MAP) haben sich seit Jahresbeginn mit einer Steigerung von 150 Prozent zum Vorjahrszeitraum sehr positiv entwickelt. Von insgesamt rd. 50.000 bewilligten Anträgen bis 15. Mai 2020 entfielen mit über 22.000 knapp die Hälfte auf Holzfeuerungen, und hier vor allem auf Pelletheizungen und wassergeführten Pelletkaminöfen.
Die neue DEPV-Vorsitzende Beate Schmidt-Menig sieht darin die Bestätigung, dass die politische Weichenstellung „Weg vom Öl“ bei den Menschen Zuspruch finde. Tatsächlich basiert fast die Hälfte aller Förderzusagen 2020 auf dem Austausch einer Ölheizung. „Um diesen Weg weiterzugehen, braucht es noch mehr Heizungsbaubetriebe, die sich zum Pelletfachbetrieb fortbilden lassen. Als Experten für moderne Holzfeuerungen stehen diese, vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI) geschulten Handwerker, den Kunden mit Fachkompetenz zur Seite“, so Schmidt-Menig.
Hohe Nachfrage auch nach Wärmepumpen
Auch nach Wärmepumpen bestand bis zum 15. Mai 2020 mit rund 19.000 bewilligten Förderanträgen eine hohe Nachfrage. Die Anzahl der bewilligten Solarthermie-Anlagen blieb mit rund 9.000 bewilligten Förderanträgen deutlich dahinter zurück. Von den insgesamt rund 50.000 bewilligten Anträgen entfallen rund 4.400 auf Gashybridheizungen.
Insgesamt können mit den Anlagen jährlich rund 273.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Beim Klimaschutzpotential liegen Holzfeuerungen mit jährlich zusätzlich knapp 245.000 Tonnen eingespartem CO2 deutlich vor anderen erneuerbaren Heizsystemen. Die Wärmepumpen kommen insgesamt nur auf 18.851 Tonnen und die Solaranlagen auf rund 10.000 Tonnen.
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