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Verbundprojekt: Aminwäsche verursacht bei Biogasaufbereitung geringste Methanemissionen

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Bei den Verfahren zur Aufbereitung von Biogas zu Biomethan haben im Rahmen eines Verbundprojekts die Aminwäschen bezüglich der Methanemissionen am besten abgeschnitten. Das geht aus den Abschlussberichten zu dem Verbundprojekt „Monitoring des Biomethan-Produktionsprozesses“ (MONA) hervor. Wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mitteilte, betrachteten die Projektpartner zwischen 2011 und 2015 acht deutsche Biogasaufbereitungsanlagen. Die Untersuchung umfasste drei Anlagen mit Aminwäsche, eine mit Membranverfahren und jeweils zwei mit Druckwechseladsorption und Druckwasserwäsche.

Die untersuchten Aminwäschen emittierten im Rahmen der Untersuchungen mit durchschnittlich 0,04 bis 0,12 Volumenprozent am wenigsten Methan, gefolgt von der Druckwasserwäsche mit 1,3 Volumenprozent und der Druckwechseladsorption mit einem bis 1,6 Volumenprozent. Die untersuchte Membrananlage, die zum Prüfzeitpunkt über die jüngste Aufbereitungstechnologie im Test verfügte, wies mit 4,1 Volumenprozent die höchsten Methanemissionen während der Aufbereitung auf. Nach Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV) lagen damit bis auf die Aminwäschen alle Anlagen über dem zugelassenen Grenzwert von 0,2 Volumenprozent und bedürfen einer Abgasnachbehandlung.

Aufbereitungkosten sinken mit Anlagengröße

Die höchsten Aufbereitungskosten hatten mit bis zu 2,3 Cent je Kilowattstunde unterer Heizwert (ct/kWhHs) die kleinsten Anlagen mit einem Aufbereitungsvolumen bis 500 Normkubikmeter Rohgas pro Stunde (Nm³/h). Bei einem Volumen von 700 Nm³/h Rohgas erstreckten sich die Kosten von 1,29 bis 1,89 ct/kWhHs. Die größten untersuchten Anlagen realisierten dank Größendegressionseffekten die niedrigsten Kosten: 0,66 bis 0,83 ct/kWhHs bei 2.800 Nm³/h Rohgas. Entsprechend ist bei zunehmender Anlagengröße mit weiteren Kostensenkungen für die Aufbereitung zu rechnen.

Die Leitung des Projekts übernahm das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES). Daneben waren das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ), das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL), die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) sowie der Lehrstuhl für Bauphysik der Universität Stuttgart (USTUTT) beteiligt. Die Akteure stellten deutlich heraus, dass sich im Projektverlauf eine erhebliche Markt- und Technologieentwicklung vollzogen hat und allgemeingültige Aussagen demnach nur mit umfangreicheren Untersuchungen möglich seien.

Ergebnisse fließen in KTBL-Wirtschaftlichkeitsrechners Biogas

Das Projekt wurde vom Bundesagrarministerium (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert. Die Ergebnisse flossen unter anderem in das Modul „Biomethan-Einspeisung“ des KTBL-Wirtschaftlichkeitsrechners Biogas ein, der kostenfrei zur Verfügung steht. Die Abschlussberichte sind außerdem auf www.fnr.de unter den Förderkennzeichen 22011009, 22003511, 22003611, 22003711 und 22003811 veröffentlicht.

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