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E-Mobilität: Sinkende Batteriekosten kommen nicht beim Kunden an

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Der Trend sinkender Batteriekosten für Elektrofahrzeuge setzt sich nach Berechnungen der Managementberatung Horváth & Partners fort. Demnach kostete 2017 eine Kilowattstunde (kWh) etwa 170 € – knapp 25 Prozent weniger als im Vorjahr. Doch die Automobilhersteller geben diese Einsparungen nicht an die Kunden weiter. Der Preisaufschlag für E-Fahrzeuge sei sogar größer geworden, so die Studienautoren.

Die Automobilhersteller haben offensichtlich weiterhin Schwierigkeiten, E-Fahrzeuge zu vergleichbaren Preisen wie Verbrennungsfahrzeuge anzubieten. Und das, obwohl der stärkste Kostentreiber im Elektroauto, die Batterie, immer günstiger wird. Dabei gilt der Preis von E-Fahrzeugen neben der Reichweite als entscheidendes Kriterium dafür, dass sich die Elektromobilität durchsetzen kann.

2010 lagen die Batteriekosten Horváth & Partners zufolge noch bei rund 600 € pro kWh. Seitdem fällt der Wert der führenden Lithium-Ionen-Akkus von Jahr zu Jahr kontinuierlich und stärker als ursprünglich erwartet. Die sind überzeugt, dass sich der Trend weiter fortsetzen wird und eine kWh 2020 weniger als 100 € kosten wird.

Fakten-Check E-Mobilität
Fakten-Check Mobilität 3.0 2018 (Quelle: Horváth & Partners)

Fallende Batteriepreise seien für den Durchbruch der Elektromobilität elementar, da sie den Preisaufschlag für elektrifizierte Modelle drastisch reduzieren können. Hierfür müssten die fallenden Preise aber auch an den Kunden weitergegeben werden. Dies sei allerdings nicht festzustellen gewesen.

Die Kaufprämie besitzt als Anreiz zu wenig Durchschlagskraft und kann den heutigen Preisaufschlag eines E-Autos nicht ansatzweise ausgleichen (Oliver Greiner, Studienleiter bei Horváth & Partners)

Waren reine Stromer bis 2010 noch mehr als doppelt so teuer wie vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, fiel der durchschnittliche Preisaufschlag aller jährlich zugelassenen Stromer bis 2015 auf ca. 40 Prozent. Doch seitdem setzte sich dieser Trend nicht fort. Im Gegenteil, Käufer elektrifizierter Modelle mussten im Vergleich zu alternativen Modellen 2017 durchschnittlich über 45 Prozent mehr bezahlen.

„Selbst, wenn man die Kaufprämie der Bundesregierung mit einrechnet, lag der Aufschlag noch immer bei über 30 Prozent“, stellt Oliver Greiner, Leiter der Studie, fest. Daher sei festzuhalten, dass die rasant fallenden Batteriepreise bisher nicht beim Kunden ankommen. Außerdem werde erneut deutlich, so Greiner, dass die Kaufprämie als Anreiz zu wenig Durchschlagskraft besitze und den heutigen Preisaufschlag eines Elektromodells nicht ansatzweise ausgleichen könne.

Unter Elektroautos versteht Horváth & Partners alle Fahrzeuge, die über extern zugefügten Strom oder Wasserstoff rein elektrisch fahren können. Dazu zählen rein batteriebetriebene Fahrzeuge, Plug-in-Hybride, Elektrofahrzeuge mit Range Extender und Fahrzeuge mit Brennstoffzellen.

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