Für das Pilotprojekt Naturstromspeicher Gaildorf, das Wind- und Wasserkraft zum „schnellsten Pumpspeicherkraftwerk der Welt“ kombiniert, liefert ABB die Antriebstechnik. Die Naturspeicher GmbH, eine Beteiligung der Max Bögl Gruppe, und die ABB Automation Products GmbH haben jetzt einen Liefervertrag für wichtige Komponenten des Kraftwerks unterzeichnet. Wie die Firmengruppe mitteilt, handelt es sich um drei Mittelspannungs-Windturbinenumrichter PCS6000 und drei Hochspannungs-Asynchronmotoren AMI800, die Transformatoren sowie die Schaltanlage.
Der Naturstromspeicher sei ein Flexibilitätskraftwerk, das die Welten der Windkraft und der Wasserkraft zum ersten Mal vereint, heißt es. Ein Windpark werde mit einem Pumpspeicherkraftwerk kombiniert. So entstehe eine große Batterie auf Wasserbasis, die als Kurzzeitspeicher dienen und das Stromnetz in Zukunft stabil halten soll.
Sehr effizient Regelenergie zur Verfügung stellen
Mithilfe der ABB-Technologie werde der weltweit erste Naturstromspeicher in Gaildorf stufenlos regelbar und könne damit sehr effizient Regelenergie zur Verfügung stellen. „Die Windumrichter erfüllen im Vergleich zu konventionellen Umrichtern die Grid-Code Anforderungen der Netzbetreiber und eignen sich somit optimal für diese Art der Anwendung“, so Stefan Bögl, der Geschäftsführer der Naturspeicher GmbH. Damit erhalte ein Serienprodukt aus der Windkraft erstmals Einzug in die Wasserkraft, die sonst ausschließlich mit individuell ausgelegten Produkten arbeite, erklärte Sami Atiya, der Leiter der globalen Division Robotik und Antriebe bei ABB.
Der ABB-Windturbinenumrichter PCS6000 biete die Bausteine, um die drei Leistungsklassen des Naturstromspeichers mit hocheffizienter Antriebstechnik auszurüsten. Der Naturstromspeicher sei als Serienprodukt mit einer installierten Leistung von 16, 24 oder 32 MW für einen Fallhöhenbereich zwischen 150 und 500 Metern ausgelegt. Die Lieferung der ersten Antriebseinheit auf die Baustelle ist den Angaben zufolge für Frühjahr 2018 geplant. Der Naturstromspeicher Gaildorf soll Ende 2018 ans Netz gehen.
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