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Bayernwerk startet Speicher-Pilotprojekt in Neusorg

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Gemeinsam mit Partner-Kommunen entwickelt das Bayernwerk individuelle Speicherlösungen, mit deren Hilfe die zunehmende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit der Nachfrage der Verbraucher vor Ort in Einklang gebracht werden kann. Vorreiter ist dabei nach Angaben des Verteilnetzbetreibers die Gemeinde Neusorg in der Oberpfalz, wo seit Anfang Juli eine Photovoltaikanlage, ein Batteriespeicher sowie Feuerwehrhaus und Straßenbeleuchtung als Abnehmer passgenau zusammenspielen.

„In unserer Gemeinde wird entsprechend dem allgemeinen Trend zunehmend vor Ort Energie erzeugt“, sagte Neusorgs Bürgermeister Peter König. Seit Jahren verlaufe der Trend weg von industriellen Großkraftwerken hin zu lokalen Erzeugungsanlagen, die Sonne, Wasser und Wind als Energiequelle nützen. „Doch erst mit einer kombinierten Speicherlösung können wir Erzeugung und Verbrauch in unserer Gemeinde näher zusammenbringen“, so der Bürgermeister.

PV-Anlage, Batteriespeicher, Feuerwehrhaus und Straßenbeleuchtung werden kombiniert

Konkret werden in Neusorg die Photovoltaikanlage auf dem Dach des örtlichen Feuerwehrhauses mit einem Batteriespeicher und zwei Abnehmern, dem Feuerwehrhaus selbst und der lokalen Straßenbeleuchtung, kombiniert. Die Photovoltaikanlage verfügt über eine Leistung von maximal zehn Kilowatt, der Batteriespeicher über eine Kapazität von bis zu zehn Kilowattstunden. Mit Hilfe von intelligenten Stromzählern und Datenübertragungsgeräten überwacht das Bayernwerk die Speicher-Kombination aus der Ferne und entwickelt das System anhand der gemessenen Daten weiter. Das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz fördert das Vorhaben mit einer 75-prozentigen Zuwendung.

Bayernwerk hat bereits 8.000 Energiespeicher ins Netz integriert

Schon heute transportiert das Bayernwerk im Schnitt rund 65 Prozent regenerative Energie durch sein Netz. Doch dieses Angebot schwankt je nach Jahreszeit und Wetter. Energiespeicher dienen folglich dazu, Angebot und Nachfrage vor Ort zusammenzubringen. Derzeit hat das Bayernwerk fast 8.000 Energiespeicher in sein Netz integriert. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Partner-Kommunen passgenaue Speicherlösungen für die lokale Energiewende zu entwickeln“, sagte Bayernwerk-Kommunalverantwortlicher Ingo Schroers. Auch eine Förderung der Energieeinsparkonzepte und Energienutzungspläne der Kommunen durch das Bayerische Wirtschaftsministerium prüfe das Bayernwerk aktuell.

Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen

Daneben arbeitet das Bayernwerk eng mit Universitäten und Hochschulen sowie regionalen Energieeffizienznetzwerken zusammen, die in die Weiterentwicklung der lokalen Speicherkonzepte eingebunden werden können.

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