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Elektromobilität

BMW will frühestens ab 2025 Serienfahrzeug mit Brennstoffzelle anbieten

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Für die BMW Group steht das langfristige Potenzial des Brennstoffzellen-Antriebs außer Frage, allerdings wird der Automobilkonzern seinen Kunden kurzfristig noch kein Serienfahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie anbieten. Das teilte die BMW Group bei der Präsentation von ersten virtuellen Einblicken in das Antriebssystem des BMW i Hydrogen Next mit.

2022 will der Konzern jedoch eine Kleinserie mit wasserstoff-brennstoffzellen-elektrischem Antrieb vorstellen. Frühestens in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts und abhängig von Marktanforderungen und Rahmenbedingungen wird die BMW Group dann mit einem Kundenangebot mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie an den Start gehen.

Grund dafür, dass derzeit noch kein Serienfahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie geplant ist, seien die aktuell noch nicht passenden Rahmenbedingungen. „Aus unserer Sicht muss Wasserstoff als Energieträger zunächst in hinreichenden Mengen, mit grünem Strom und zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert werden“, sagte Klaus Fröhlich, Entwicklungsvorstand der BMW AG. „Wasserstoff wird dann vor allem in Anwendungen eingesetzt werden, die nicht direkt elektrifizierbar sind, also etwa im Schwerlastverkehr auf der Langstrecke.“

Rahmenbedingungen und Infrastruktur nicht ausreichend

Zudem sei die benötigte Infrastruktur wie beispielsweise ein europäisches, flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen derzeit noch nicht gegeben, um BMW Kunden ein Fahrzeug-Angebot zu machen. Die BMW Group setzt jedoch ihre Entwicklungsbemühungen bei der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie mit Nachdruck fort und nutzt die Zeit, um die Herstellungskosten des Antriebssystems signifikant zu reduzieren, bis die Infrastruktur sowie eine ausreichende Versorgung nachhaltig produzierten Wasserstoffs gegeben sind.

Kooperation mit Toyota wird fortgeführt

Um bis zur zweiten Hälfte des Jahrzehnts optimal auf die technologischen Anforderungen eines Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeugs vorbereitet zu sein, kooperiert die BMW Group bereits seit 2013 mit der Toyota Motor Corporation. Basierend auf einem Produkt-Entwicklungs-Kooperations-Vertrag arbeiten beide Hersteller gemeinsam an Brennstoffzellen-Antriebssystemen sowie an skalierbaren, modularen Komponenten für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeuge.

Beim Brennstoffzellenfahrzeug BMW i Hydrogen NEXT kommen bereits Brennstoffzellen aus der Kooperation mit Toyota zum Einsatz. Der sogenannte Brennstoffzellen-Stack sowie das Gesamtsystem sind originäre Entwicklungen der BMW Group. Zusätzlich zur Zusammenarbeit mit Toyota, die auf die Entwicklung und Industrialisierung der Brennstoffzellen-Technologie für deren Massenmarkttauglichkeit ausgerichtet ist, sind beide Unternehmen Gründungsmitglieder des Hydrogen Council.

Elektromobilität erhält Vorfahrt

Die BMW Group will sich für die Zukunft breit aufstellen und setzt auf verschiedene Antriebsformen. „Wir sind überzeugt, dass künftig verschiedene alternative Antriebsformen nebeneinander existieren werden, da es keine alleinige Lösung gibt, die sämtliche Mobilitätsanforderungen der Kunden weltweit abdeckt“, sagte Entwicklungsvorstand Fröhlich. „Der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb kann langfristig eine vierte Säule in unserem Antriebsportfolio werden. Hier bietet sich insbesondere das obere Ende unserer X-Familie an, die sich großer Beliebtheit bei unseren Kunden erfreut.“

Aktuell bringt die BMW Group bereits batterieelektrische Fahrzeuge mit nachhaltiger Energieversorgung auf den Markt und wird bis 2023 ein breites Angebot elektrifizierter Fahrzeuge für ihre Kunden bereithalten. Insgesamt sind bis dahin 25 Modelle geplant, davon mindestens zwölf mit vollelektrischem Antrieb.

In einer früheren Version dieses Artikels ist uns in der Überschrift ein Fehler unterlaufen, statt 2050 muss es 2025 heißen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen!

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