Mitte April ist das vom Stuttgarter Unternehmen H2Fly federführend entwickelte Testflugzeug HY4 von Stuttgart zur Messe AERO Friedrichshafen geflogen und hat im Anschluss einen Höhenflug mit erstmals mehr 7.230 Fuß absolviert. Damit sei ein neuer Weltrekord für wasserstoffelektrische Passagierflugzeuge aufgestellt worden, berichtet das Unternehmen.
Bislang fanden die Tests der HY4 ausschließlich im Rundflug im Testgebiet um den Flughafen Stuttgart statt. Der Flughafen Stuttgart ist langjähriger Partner von H2FLY und unterstützt das Unternehmen maßgeblich mit seiner Infrastruktur. Die viersitzige HY4 habe im Rahmen mehrerer Flugkampagnen und mit über 90 Starts bereits erfolgreich die Anwendbarkeit wasserstoffelektrischer Antriebslösungen in der Luftfahrt demonstriert. Sie dient zudem als Testplattform, um das Antriebssystem weiterzuentwickeln und damit die Grundlage für die Entwicklungsarbeit an einer wasserstoffelektrisch angetriebenen, 40-sitzigen Dornier 328, die gemeinsam mit Deutsche Aircraft bis zum Jahr 2025 entwickelt werden soll, zu legen.
„Mit 7.230 Fuß sind wir so hoch wie noch kein anderes wasserstoffelektrisches Passagierflugzeug geflogen. Dieser Vorsprung ist nur deshalb möglich, weil wir die Grundlagenforschung der Universität Ulm und des DLR in Stuttgart in die Anwendung einfließen lassen konnten“, sagt Prof. Josef Kallo, Mitgründer und CEO von H2Fly. Das Unternehmen wurde 2015 von fünf Ingenieuren des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart und der Universität Ulm gegründet und arbeitet daran, den ersten zertifizierbaren, vollständig wasserstoffelektrischen Flugzeugantrieb auf den Markt zu bringen.
H2Fly ist nach eigenen Angaben weltweit führend in der Entwicklung und Erprobung wasserstoff-elektrische Antriebssysteme für Flugzeuge. In wenigen Jahren sollen wasserstoff-elektrische Flugzeuge 40 Passagiere dann über Reichweiten von bis zu 2.000 km transportieren. H2Fly schloss im April 2021 erfolgreich eine große Finanzierungsrunde ab. Mit der Finanzierung sei das Wachstum sichergestellt und H2Fly könne mit der anstehenden Skalierung der Technologie und der Lösung der Herausforderungen beginnen, heißt es.