(Feb. 2019) Nach Einschätzung des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller (Grüne) könnten in der Post-EEG-Phase insbesondere noch funktionstüchtige Windenergieanlagen abgebaut werden. „Das wesentliche Problem für diese Anlagen ist meist nicht ihr Alter, das Problem ist die EEG-Umlage, die Verbraucher für den daraus erzeugten Strom zahlen müssen“, sagte Untersteller.
Die Selbstvermarktung des Windstroms, die nach Auslaufen der EEG-Vergütung das Ziel sein müsse, sei durch die Umlage kein lohnendes Geschäftsmodell. „Um ältere Anlagen wirtschaftlich betreiben zu können, müssen wir die EEG-Umlage abschaffen“, so Untersteller.
– Franz Untersteller
Untersteller hatte zuvor ein Modell vorgestellt, wie dieser Vorschlag in einem größeren energiewirtschaftlichen Zusammenhang umzusetzen ist. Demnach würde erneuerbarer Strom von staatlichen Abgaben und Steuern entlastet und CO2 ein Preis gegeben, „der seine negativen Umweltwirkungen abbildet“, so der Minister weiter. „Wenn wir das umsetzen, wird der Strom für Haushaltskundinnen und -kunden schlagartig um gut 10 Cent pro Kilowattstunde billiger, also um rund ein Drittel. Das kann sowohl die E-Mobilität als auch zum Beispiel die Anschaffung von Wärmepumpen befördern.“ Mit der Abschaffung der EEG-Umlage könne man die Energiewelt zudem „drastisch vereinfachen“, das sei „praktizierter Bürokratieabbau“, sagt Untersteller.
Mehr als 46.000 PV-Anlagen fallen bis 2025/2026 in Baden Württemberg aus der EEG-Förderung
In Baden-Württemberg wird bis 2025 voraussichtlich etwa ein Drittel (229) der aktuell aktiven Anlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 275 Megawatt (18 Prozent der aktuell installierten Leistung) ihr Förderende erreichen. Bundesweit werden es nach Erkenntnissen der Bundesregierung bis 2025 voraussichtlich 11.934 Windenergieanlagen (knapp 14.100 MW) sein (Quelle: Bt-DS 19/4196). Bei der Photovoltaik werde mit mehr als 46.000 Anlagen in Baden-Württemberg gerechnet, die bis 2025/2026 ihr Förderende erreicht haben.
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