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Rapsöl bleibt in der EU wichtigster Biodieselrohstoff

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In der Europäischen Union ist Rapsöl nach wie vor die wichtigste Rohstoffquelle für die Biodieselproduktion. Mit dem geringeren Angebot und der damit einhergehenden Verteuerung des Rohstoffes schrumpfte der Anteil jedoch leicht von 48 Prozent im Jahr 2016 auf 44 Prozent im Jahr 2017. Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) mitteilte, drosselte die wachsende Konkurrenz billiger Rohstoffe aus Übersee bei gleichzeitig knappem und damit teurem Rapsöl die Chancen für die heimische Ölsaat.

In der Folge wuchs der Anteil an Biodiesel und hydriertem Pflanzenöl (HVO) aus Südostasien an der EU-Biodieselerzeugung (einschließlich HVO) auf 29 Prozent. In Ländern wie Italien, Spanien und den Niederlanden sei importiertes Palmöl der Haupt-Rohstoff zur Biodieselherstellung, in Deutschland und Frankreich bleibe es Rapsöl. Die Verwendung von Altspeisefetten habe demgegenüber nur noch marginal zugenommen, obgleich die Politik dessen Einsatz besonders fördert. Biokraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen werden, mit Ausnahme von Deutschland, doppelt auf nationale Quotenverpflichtungen (energetisch) angerechnet, um den für alle Mitgliedsstaaten verbindlichen Anteil erneuerbarer Energien im Transportsektor bis 2020 auf zehn Prozent zu erhöhen.

UFOP: Einsatz von Palmöl sollte auslaufen

Vor dem Hintergrund der vom Europäischen Parlament und Rat kürzlich bestätigten Neufassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) fordert die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP), dass in dem von der EU-Kommission bis zum 1. Februar 2019 vorzulegenden delegierten Rechtsakt zwingend das Auslaufen der Verwendung von Palmöl als Rohstoff zu verankern ist. Der Verband erinnert nachdrücklich an diesen im Rahmen des Trilog-Verfahrens mit dem Europäischen Parlament erzielten Kompromiss. Das Europäische Parlament hatte im April 2017 in seiner Entschließung das Verbot beschlossen, das im Trilog nicht durchsetzbar war.

Rapsschrot wird in iLUC-Debatte oft vergessen

Die UFOP betont die strategische Bedeutung des Biokraftstoffmarktes für den europäischen Rapsanbau, insbesondere für eine nachhaltige Fruchtfolgegestaltung. Etwa sechs Mio. Tonnen nachhaltig zertifizierter Biodiesel leisten dem Verband zufolge nicht nur einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr. Das dabei anfallende gentechnikfreie Rapsschrot von ca. neun Mio. Tonnen reduziere im gleichen Maße den Import von gentechnisch veränderten Sojabohnen und den hierfür andernfalls erforderlich Flächenbedarf. Diese Kompensationseffekte werden in der Debatte um indirekte Landnutzungsänderungen (iLUC) und zur Frage der Definition von Rohstoffen mit hohem „iLUC-Risiko“ unzureichend anerkannt, kritisiert die UFOP.

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