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Rolls-Royce setzt auf Strom aus Wasserstoff-Brennstoffzellen

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In dem Friedrichshafener Werk des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems wird gerade eine 250-Kilowatt-Brennstoffzelle aufgebaut, die mit Wasserstoff betrieben und Kunden vorgestellt werden soll. „Wir sind davon überzeugt, dass die Brennstoffzellen-Technologie einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Energiewende leisten wird. Deshalb ist Rolls-Royce fest dazu entschlossen, Vorreiter beim Einsatz dieser Technologie zu sein“, sagt Andreas Schell, CEO von Rolls-Royce Power Systems.

Im Friedrichshafener Werk 1 von Rolls-Royce Power Systems hat sich in den vergangenen Monaten bereits einiges getan: Die aufwändige und investitionsreiche Wasserstoffinfrastruktur ist installiert, der Container mit vier Niedertemperatur-PEM-Brennstoffzellenmodulen aufgestellt. Im bayerischen Werk in Ruhstorf und in Friedrichshafen entstand das Design des Containers, das aus sicherheitstechnischen Gründen zwei getrennte Räume für Brennstoffzellen und Batterien sowie die Leistungselektronik vorsieht. Das Steuerungssystem ist entwickelt, Kühl- und Klimaanlage auf dem Dach, „Schubladen“ ermöglichen ein einfaches Wartungssystem, bei dem einzelne Module einer Anlage ausgetauscht werden können.

Keine Vibrationen oder laute Geräusche

Die Energiesysteme auf Basis von Brennstoffzellenmodulen aus der Automobilproduktion haben die Rolls-Royce-Ingenieure inzwischen auf dem Prüfstand getestet und sind mit dem Ergebnis zufrieden: „Die Dynamik und die Leistungsfähigkeit sind sehr gut, es entstehen wie erwartet keinerlei Vibrationen und laute Geräusche“, sagte Peter Riegger, Leiter des Rolls-Royce PowerLabs. Nun werden alle vier Module des Demonstrators im Container zusammengeschaltet und an die Batterien und den Stromkreislauf angeschlossen. Die Inbetriebnahme ist in der zweiten Jahreshälfte 2021 geplant.

Verschiedene Anwendungen möglich

Mit dem Demonstrator wird getestet und Interessenten gezeigt, für welche Anwendungen das System geeignet ist. Dazu zählen die Notstromversorgung, die Dauerstromversorgung, die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) und die Schwarzstartfähigkeit, anhand der das System ohne den Anschluss an ein Stromnetz gestartet werden kann. Das System besteht aus Brennstoffzellenmodulen, Batterien, Brandschutz-, Klima-, und Sicherheitssystemen, Kühlung, Gasversorgung und Automation.

Grüner Wasserstoff bringt den größten Pluspunkt

Brennstoffzellen haben bei ihrer Stromerzeugung durch Wasserstoff und Sauerstoff einen sehr hohen Wirkungsgrad. Der größte Pluspunkt entsteht, wenn regenerativ erzeugter Wasserstoff als Brennstoff verwendet wird. Dann lässt sich der Ausstoß von Schadstoffen und klimaschädlichen Gasen zusammen auf null reduzieren.

Lesen Sie dazu auch:

Daimler und Rolls-Royce Power Systems kooperieren bei Brennstoffzelle | EUWID Neue Energie Nachrichten (euwid-energie.de)

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