Abo

Newsletter

SW Duisburg nehmen Fernwärmespeicher in Betrieb

Ausgabe:
Bereiche:
Themen:
Ressort:
Unternehmen:

Die Stadtwerke Duisburg wollen ihren neuen Fernwärmespeicher in Wanheim mit einer Wärmekapazität von 1.450 MWh am 22. August offiziell in Betrieb nehmen. Wie der Kommunalversorger am 13. August ankündigte, soll der 43.000 Kubikmeter Wasser fassende Speicher auf dem Werksgelände zur Flexibilisierung der Wärmeerzeugung beitragen. Die Investitionskosten beziffern die Stadtwerke auf 20 Mio. €.

Der Wärmespeicher der Stadtwerke Duisburg gehört mit zu den ersten Wärmespeichern in Deutschland, bei denen die moderne Zwei-Zonen-Speichertechnologie zum Einsatz kommt. Beim Zweizonenspeicher ist das Speichervolumen durch ein Zwischendach in eine obere und eine untere Zone geteilt, die über Leitungen miteinander verbunden sind. In der oberen Zone befindet sich 60 bis 90 Grad warmes Wasser, das durch sein Eigengewicht einen Druck erzeugt. Dieser sorgt dafür, dass das über 100 Grad heiße Wasser in der unteren Zone nicht anfängt zu „kochen“. Damit erlaubt die Zweizonenbauweise die Speicherung von Wasser mit Temperaturen über 100°C in einem drucklosen Behälter.

Der neue Fernwärmespeicher im Querschnitt:

Quelle: Stadtwerke Duisburg

Die Zwei-Zonen-Technik ist eine Erfindung des schwedischen Ingenieurs Hebäck. Der Anlagenbauer Bilfinger VAM hat die Patente nach Angaben der Stadtwerke übernommen. Mit dieser Technik können Wärmespeicher mit Temperaturen über 100°C drucklos gebaut werden.

Ausbau des Fernwärmenetzes erhöht Flexibilität weiter

Noch mehr Flexibilität erzielen die Stadtwerke zukünftig über eine derzeit im Bau befindliche neue Anschlussleitung zur Fernwärmeschiene Niederrhein. Über diese wird zusätzlich der Zugang zu industrieller Abwärme ermöglicht, über die die Stadtwerke dann in der wärmeren Jahreszeit Wärme an Kunden liefern können, ohne dass das Kraftwerk gleichzeitig Strom produzieren muss. Momentan würden bereits rund 70.000 Haushalte in Duisburg mit Fernwärme versorgt werden.

Stadtwerke setzen bei Wärmeerzeugung auf Gas- statt auf Kohlekraft

Bei der Fernwärmeerzeugung setzen die Stadtwerke Duisburg auf eine neue Strategie. Dazu schalteten sie das Kohlekraftwerk Hochfeld Ende März ab, das hohe Verluste schrieb. Dagegen betreiben die Stadtwerke Duisburg das Gaskraftwerk Wanheim weiter, obwohl es ebenfalls unrentabel läuft. Das Kraftwerk soll als moderne und klimaschonende Anlage insbesondere für die Fernwärmeerzeugung erhalten bleiben. (Eigener Bericht/MBI)

Lesen Sie dazu auch:

Energiewirtschaft setzt auf Batterien und Wärmespeicher

Mehr von Stadtwerke Duisburg

Verwandte Meldungen

Vehicle-Grid-IntegrationMercedes-Benz und The Mobility House entwickeln smartes Laden für Privathaushalte weiter

Mercedes-Benz und The Mobility House haben eine europäische Kooperation im Bereich Vehicle-Grid-Integration (VGI) bekannt gegeben. Ziel der Zusammenarbeit sei die Entwicklung und Einführung intelligenter...

Neue AnalyseEuropäischer Speichermarkt: Elftes Rekordjahr in Folge – aber abflachende Dynamik

Am Batteriespeichermarkt in Europa gab es auch 2024 einen neuen Rekord bei den jährlichen Neuinstallationen, allerdings hat sich das Marktwachstum deutlich abgeflacht. Das geht...

StudieBidirektionales Laden senkt Ladekosten um bis zu 70 Prozent

Die Ausgaben für den Straßenverkehr sind in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, haben sich die Kosten rund ums Autofahren...

RegionetzVoltfang startet Bau von 9,5-MW-Speicher in NRW

Der Batteriespeicheranbieter Voltfang startet mit dem Bau eines der ersten netzdienlichen Großspeicher in Nordrhein-Westfalen. Die Anlage wird direkt am Umspannwerk an das Mittelspannungsnetz der...

Batteriespeicher HettstedtEncavis: 24-MWh-Speicher für flexibleres Erneuerbaren-Portfolio

Der Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber Encavis AG startet mit dem Batteriespeicher in Hettstedt (Sachsen-Anhalt) in die weitere Flexibilisierung des eigenen Erneuerbaren-Portfolios. Die Anlage mit...