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VDMA: Dezentrale Motorenanlagen und Speichertechnologien liegen im Trend

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Der Energieanlagenbau befindet sich in Deutschland in den Teilindustrien Motorenanlagen und Speichertechnologien im Aufwind. Die konjunkturelle Lage sei aktuell recht positiv, bei Energiespeichern sei das Niveau aber noch recht niedrig. Das geht aus dem Konjunkturtrend Energieanlagenbau 2018 von VDMA Power Systems hervor, den der Maschinenbau-Verband anlässlich der Hannover Messe erstmals vorgestellt hat.

Schlechter sieht es in Deutschland für andere Teilindustrien aus, betroffen seien insbesondere die Wasser- und Windindustrie. Für Wasserkraft- und Turbinenkraftwerke gebe es kaum noch einen Markt, teilte VDMA mit. Bei Windenergie auf See stehe eine Durststrecke bevor, die nicht zu den ambitionierten Klimaschutzzielen für das Jahr 2030 passe. Der derzeit negative Konjunkturtrend im Bereich der Windenergie an Land lasse sich auf Fehler im Ausschreibungsdesign zurückführen.

VDMA fordert Korrektur von Ausschreibungsdesign und Belastungen

Daraus ergibt sich eine der Kernforderungen an die neue Bundesregierung: „Die Genehmigungsregelung im EEG muss unmittelbar und dauerhaft korrigiert werden, so dass schon in der nächsten Ausschreibung im August 2018 ausschließlich bundesimmissionsschutzrechtlich genehmigte Projekte teilnehmen können“, sagte Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems. „Es muss zukünftig mehr Wert auf eine saubere Gesetzgebung gelegt werden, ansonsten schadet die Politik – wie auch bei der umstrittenen EEG-Umlage für die Eigenversorgung aus Kraftwärmekopplung – dem Energieanlagenbau langfristig“.

Der Erfolg der Energiewende sei auch von der optimierten Nutzung bestehender Netze und der konsequenten Umsetzung der Netzausbaupläne abhängig. „Die Bundesregierung muss sich zu einer engen Verzahnung des Umbaus der Stromerzeugung mit dem Netzausbau bekennen und die entsprechenden Maßnahmen umgehend anstoßen“, betont Alf Henryk Wulf, Vorstandsvorsitzender GE Power AG und Vorstand VDMA Power Systems eine weitere Forderung des Verbands.

„Um eine bessere Durchdringung aller Anwendungen mit erneuerbaren Energien zu gewährleisten, ist eine Überprüfung der Steuern, Abgaben und Umlagen auf die Energieträger erforderlich“, so Wulf. Derzeit sei Strom sehr hoch mit Steuern und Abgaben belastet, während fossile Energieträger wie Heizöl vergleichsweise niedrig belastet seien. „Die beschlossene Reform des Emissionshandels geht in die richtige Richtung, allerdings ist für den Übergang die Einführung eines CO2-Mindestpreises notwendig“, resümiert Wulf.

Zur Erreichung der Klimaziele muss Energiewende beschleunigt werden

Zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele müsse der laufende Umbau des Energiesystems weiterhin beschleunigt werden. „Einzelanlagen werden zunehmend zu aktiven Komponenten immer komplexerer Energiesysteme. Eine Effizienzsteigerung und Flexibilisierung der Einzelkomponenten kann durch Digitalisierung erreicht werden. Auch bei der Sektorkopplung ermöglicht Digitalisierung die Kommunikation zwischen den Sektoren und beschleunigt so die Transformation des Energiesystems zunehmend. Voraussetzung hierfür ist eine international wettbewerbsfähige digitale Infrastruktur“, sagte Martin Schumacher, Vorstand ABB Deutschland und Vorstand VDMA Power Systems.

„Die Ankündigungen des Koalitionsvertrages in Bezug auf Klimaschutz und Energiewende müssen nun in konkretes Handeln umgesetzt werden“, forderte Markus Tacke, Vorsitzender des VDMA und CEO von Siemens Gamesa Renewable Energy. „Nur so kann der europäische Anlagenbau seine führende Position auf Basis eines starken Leitmarktes für Energiesysteme im internationalen Wettbewerb behaupten.“

Global gewinnen dezentrale Anlagen und die Windkraft an Bedeutung

Auf dem Weltmarkt wachse die Bedeutung von Anlagen für die dezentrale und erneuerbare Stromerzeugung deutlich. „Grundsätzlich stellt sich der Weltmarkt wie auch im vergangenen Jahr sehr heterogen dar. Zwei Tendenzen sind allerdings klar erkennbar: Dezentrale Motorenanlagen liegen global im Trend, und dahinter steht eine Entwicklung hin zu kurzen Investitionszyklen. Grundsätzlich bleibt auch die Entwicklung der Windenergie positiv, sie ist aber von stark volatilen und regional unterschiedlichen Entwicklungen geprägt“, erläutert Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems, die Ergebnisse der Konjunkturumfrage.

Im Bereich der Wasserkraftanlagen seien die Märkte in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent weiterhin zurückhaltend, während die Märkte in Asien und Afrika sich leicht positiv entwickeln. Die thermischen Kraftwerke stehen weltweit weiter unter Druck, und im Bereich der Speichertechnologien ist ein erwachender Markt in Europa und den USA klar erkennbar.

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