Die Investitionen in die weltweite Energiewende haben im vergangenen Jahr ein neues Rekordniveau erreicht. Das zeigen die jüngsten Auswertungen der Marktforscher von BloombergNEF. Die Daten zeigen aber auch, dass es noch eine Vervielfachung der Investitionen braucht, um das Tempo der Dekarbonisierung an die neuen Zielmarken der Politik und die Klimaschutzerfordernisse anzupassen.
Die Zahlen und zugrundeliegenden Trends der BNEF-Analyse stellen wir auf dem Titel der neuen Ausgabe 5.2022 von ContextCrew Neue Energie vor. Auffällig ist, dass sich der sich anbahnende Megatrend „grüner Wasserstoff“ in den Investitionsvolumina des abgelaufenen Jahres noch kaum zeigt. Auffällig ist auch, wie weit China inzwischen dem Rest der Welt enteilt ist in Sachen Investitionen in eine dekarbonisierte Energieversorgung.
Für Betreiber von Ökostromanlagen ist der rapide ansteigende Bedarf an grüner Energie eine gute Nachricht, was sich nicht zuletzt an einem stetigen Zuwachs an PPA-Projekten ablesen lässt. Gerade das letzte Quartal des vergangenen Jahres brachte für Betreiber im Marktprämienregime noch mehr gute Nachrichten: Durch die explodierenden Strompreise erwirtschafteten die Betreiber hohe Zusatzerlöse.
Daran gibt es aber auch Kritik, da diese risikofreien Zusatzgewinne etwa bei einem Fördersystem mit Differenzverträgen zurück an die Stromkunden geflossen wären und der Kostenanstieg damit hätte gedämpft werden können. Nach Berechnungen des DIW geht es immerhin um ein Volumen von 1,7 Mrd. € im Jahr 2021.
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