Belgien: Neue schwimmende PV-Technologie

Die Kombination von schwimmenden Offshore-Solaranlagen mit Offshore-Windparks hat das Potenzial, große Mengen an zusätzlicher erneuerbarer Kapazität zu schaffen. (Bildquelle: Tractebel)

Die belgischen Partner Tractebel, DEME und Jan De Nul haben eine neue schwimmende Offshore-Photovoltaik-Technologie vorgestellt. Die „Seavolt“-Technologie sei das Ergebnis gemeinsamer Forschung und Entwicklung, die die Kompetenzen von Solar-, Umwelt- und Offshore-Experten vereine.

Die zum Patent angemeldete Technologie könne den rauen Bedingungen auf hoher See standhalten und biete gleichzeitig große, vor den Wellen geschützte Flächen. Ihre modulare Konstruktion ermöglicht die einfache Anpassung an unterschiedliche Standorte und Anforderungen. Zu den Vorteilen gehörten die lokale Erzeugung von erneuerbarer Energie und die Möglichkeit, die Module in Offshore-Windparks zu installieren (soweit die lokalen Behörden entsprechende Mehrfachnutzungskonzessionen erteilen). Ein weiterer Vorteil ist nach Angaben der Unternehmen die Möglichkeit, in relativ kurzer Zeit große Mengen an erneuerbarer Energiekapazität aufzubauen.

Testinstallation soll vor der belgischen Küste in Betrieb gehen

Die Partner haben zusammen mit der Universität Gent vor vier Jahren das von Vlaio (Agentur für Innovation und Unternehmertum der flämischen Regierung) finanzierte Forschungsprojekt Mpvaqua (Marine PV-Aquakultur) im Rahmen von Blue Cluster gestartet. Dazu wurde ein marines Schwimmerkonzept entwickelt, zusammen mit ersten Untersuchungen zu den Auswirkungen auf das marine Ökosystem, der Integration von Aquakulturen und einer finanziellen Bewertung.

Nach entsprechenden Labortests entwickeln die Partner derzeit eine Offshore-Testanlage, die im Sommer 2023 vor der belgischen Küste in Betrieb gehen soll. Darüber hinaus werden mit Unterstützung des Energy Transition Fund und des Federal Relaunch Fund parallele Projekte mit den Schwerpunkten Ökosystem, Umwelt und Kosteneffizienz gestartet.

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Das Interesse des PV-Sektors an Offshore-Standorten ergebe sich aus der Landknappheit in Verbindung mit der Notwendigkeit einer lokalen Produktion und der zügigen Beschleunigung der Energiewende. Gleichzeitig steigt der Bedarf an lokaler Erzeugung von erneuerbaren Energien drastisch. Wind- und Solartechnologie ergänzen sich dabei gegenseitig. „Da die Behörden Mehrfachnutzungskonzessionen zulassen, zeigt die Netzinfrastruktur ein gutes Potenzial für eine kombinierte Nutzung, wobei die Ergänzung von schwimmenden Offshore-Solaranlagen zu den heutigen und zukünftigen Offshore-Windkraftanlagen die Möglichkeit bietet, große Mengen zusätzlicher erneuerbarer Energie zu erzeugen“, heißt es weiter.

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