Entgegen den europaweiten Ausbauwerten für die Windenergie an Land sind die Zahlen für Österreich laut der Interessengemeinschaft Windkraft Österreich (IGW) auf einem stabilen Niveau. In Österreich wurden in der ersten Jahreshälfte 55 MW Windkraftleistung installiert. Im Land gibt es derzeit 1.277 Windräder mit einer Leistung von 2.899 MW.
So hat der europäische Verband WindEurope jetzt bekannt gegeben, dass die Ausbauzahlen mit 4.500 MW Windkraftleistung (on- und offshore gesamt) im ersten Halbjahr hinter den Vorjahreswerten liegen. Bis Jahresende sollen weitere 9.000 MW folgen.
Dass sich die Zahlen in Österreich auf stabilem Niveau befinden, führt Stefan Moidl, Geschäftsführer von der IG Windkraft, auf die kleine Novelle des Ökostromgesetzes zurück. Diese habe den Bau eines zusätzlichen Förderkontingents ermöglicht. Längerfristig fehlen Moidl zufolge auch in Österreich die stabilen Rahmenbedingungen.
Mit 235 MW werde der Ausbau in Österreich etwa so wie in den letzten beiden Jahren liegen. Die Größenordnung der starken Ausbaujahre wie 2014 mit über 400 MW lagen aber beim Doppelten des derzeitigen Ausbaus.
Unsichere Rahmenbedingungen in Europa
In Deutschland orten die Vertreter von WindEurope Schwierigkeiten beim marktbasierten Fördersystem der Ausschreibungen und es gibt keinen klaren Ausbaupfad seitens der Regierung für die nächsten Jahre. In Frankreich sind die Rahmenbedingungen ebenfalls schwierig, zitiert die IGW. Moidl ergänzt: „Viele Länder haben in den letzten Jahren die Fördersysteme für erneuerbare Energien geändert. Das hat den Märkten Unsicherheit gebracht. Die Windbranche sieht vor allem darin den Grund für den Ausbaurückgang bei der Windkraft.“
Auch interessant:
Erneuerbare Energien in Österreich: Gemischte Entwicklung im Jahr 2017