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IWO und AVL planen Power-to-Liquid-Anlage

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Das österreichische Kompetenzzentrum IWO arbeitet mit dem Grazer Motorenbauer AVL List in dem Pilotprojekt „Innovation flüssige Energie“ an der Errichtung einer Power-to-Liquid-Anlage. Nach Angaben des IWO besteht das Ziel des Projekts darin, Wasserstoff in Verbindung mit Kohlendioxid in klimafreundliche, synthetische Brenn- und Kraftstoffe umzuwandeln. Die Aufnahme des Testbetriebs ist für 2022 geplant.

Die Anlage soll über eine elektrische Anschlussleistung von einem Megawatt verfügen. Der Aufbau ist zweistufig geplant: In der ersten Stufe wird Wasserstoff auf Basis des innovativen SOEC-Prozesses mit über 80 Prozent Wirkungsgrad erzeugt. Parallel dazu wird Kohlendioxid aus einem Industrieabgas bzw. aus einer Biogas- bzw. Biomasse-Anlage abgeschieden. In der zweiten Stufe werden Wasserstoff und Kohlendioxid einer Fischer-Tropsch-Syntheseanlage zugeführt, in der synthetischer Kraftstoff in drei unterschiedlichen Fraktionen erzeugt wird.

Jährlich ist eine Produktion von 500.000 Liter Dieseläquivalent vorgesehen

In Summe wird die Power-to-Liquid-Anlage pro Jahr ungefähr 500.000 Liter Dieseläquivalent produzieren. Aufgrund des hocheffizienten SOEC-Prozesses und weiterer Optimierungen werden dafür nach Angaben des IWO um 20 bis 30 Prozent weniger erneuerbarer Energieinput benötigt.

Im Labor Wirkungsgrad von über 80 Prozent erzielt

Seit etwa fünf Jahren arbeitet AVL List GmbH an der Technik, die eine wesentlich effizientere Wasserstofferzeugung erlaubt. Im kleineren Labormaßstab wurden bei AVL bereits über 80 Prozent Wirkungsgrad demonstriert. Das bedeutet, dass von dem erneuerbaren Strom, der der Elektrolyse zugeführt wird, 80 Prozent an Energie als Wasserstoff (Heizwert) zur weiteren Verwendung zur Verfügung stehen. Üblicherweise liegt dieser Wirkungsgrad nur im Bereich von 60 bis 70 Prozent. Durch das Verfahren kann auch die Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen erheblich verbessert und der benötigte Energieeinsatz um 20 bis 30 Prozent reduziert werden.

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